Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de
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Teleskope, Detektoren, Meßgeräte<br />
Das zuerst 1897 von CHARLES FABRY (1867-1945) <strong>und</strong> ALFRED PEROT (1863-1925) vorgeschlagene<br />
Spektrometer besteht aus zwei fast (o<strong><strong>de</strong>r</strong> genau) planparallelen Glasplatten mit einem dünnen Luftspalt<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Dicke d dazwischen. Diese Glasplatten sind auf <strong>de</strong>n gegenüberliegen<strong>de</strong>n Seiten schwach versilbert<br />
<strong>und</strong> zwar gera<strong>de</strong> so stark, daß noch ein kleiner Teil <strong>de</strong>s schräg einfallen<strong>de</strong>n Lichts durch die bei<strong>de</strong>n<br />
Platten hindurchgeht, <strong><strong>de</strong>r</strong> überwiegen<strong>de</strong> Anteil aber zwischen <strong>de</strong>n Platten hin- <strong>und</strong> her reflektiert wird<br />
bis es schließlich doch noch austritt. Durch diese Reflektionen entstehen Gangunterschie<strong>de</strong> zwischen<br />
<strong>de</strong>n Teilstrahlen die wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um zur Interferenz <strong><strong>de</strong>r</strong> Teilstrahlenbün<strong>de</strong>l führen. Da sich die meisten<br />
Wellenlängen dabei durch <strong>de</strong>struktive Interferenz auslöschen, wird nur Licht in einem sehr<br />
schmalbandigen Wellenlängenbereich hindurch gelassen, <strong><strong>de</strong>r</strong> wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um vom Plattenabstand d abhängt.<br />
Projiziert man mit einer Optik die austreten<strong>de</strong>n Strahlenbün<strong>de</strong>l auf einen Schirm (o<strong><strong>de</strong>r</strong> Fotoplatte),<br />
dann erkennt man dort ringförmige <strong>und</strong> z.T. sehr scharfe Interferenzbil<strong><strong>de</strong>r</strong>. Je<strong><strong>de</strong>r</strong> Ring entspricht dabei<br />
einer bestimmten Beugungsordnung m.<br />
Ein Interferenzfilter arbeitet ähnlich. Auf eine planparallele Glasplatte wer<strong>de</strong>n eine dünne<br />
Metallschicht, darüber eine Schicht aus einem transparenten dielektrischen Material <strong>und</strong> darüber eine<br />
weitere Metallschicht aufgebracht (z.B. durch Bedampfen im Vakuum). Diese Schichten wer<strong>de</strong>n i.d.R.<br />
durch eine weitere Glasplatte vor Umwelteinflüssen geschützt. Das dielektrische Material entspricht im<br />
Fabry-Perot-Interferometer <strong>de</strong>m Luftspalt <strong>und</strong> wird durch die Schichtdicke d <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Brechungsin<strong>de</strong>x<br />
n charakterisiert. Beim senkrechten Lichteinfall gilt für <strong>de</strong>n Gangunterschied zweier Strahlen 2nd <strong>und</strong><br />
konstruktive Interferenz tritt unter folgen<strong><strong>de</strong>r</strong> Bedingung auf:<br />
2 n d = mλ m=1,2,3, ...<br />
Die Wellenlänge für das m-te Maximum ist also<br />
2 n d<br />
λm<br />
=<br />
m<br />
<strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Abstand zwischen zwei Maxima<br />
λ<br />
λ<br />
λ<br />
∆ m = m − m+<br />
1<br />
2 n d<br />
=<br />
m ( m + 1)<br />
.<br />
Da es bei einem Interferenzfilter darauf ankommt, die Durchlaßfähigkeit bei einer bestimmten<br />
Wellenlänge λ m – z.B. für die Wasserstoffemission H α bei 656.3 nm – zu maximieren, muß man für<br />
einen möglichst großen Abstand <strong><strong>de</strong>r</strong> benachbarten Maxima λ m±<br />
1 sorgen. Das läßt sich technisch für<br />
kleine m <strong>und</strong> kleine Schichtdicken d (in <strong><strong>de</strong>r</strong> Größenordnung <strong><strong>de</strong>r</strong> gewünschten Wellenlänge) erreichen.<br />
Die Halbwertsbreite <strong>de</strong>s Interferenzmaximums hängt dagegen stark von <strong><strong>de</strong>r</strong> Reflektionsfähigkeit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
die dielektrische Schicht einschließen<strong>de</strong>n Metallschichten ab. Maxima, die weiter von λ m entfernt<br />
sind, können durch nachgeordnete Breitbandfilter (z.B. in Form <strong>de</strong>s entsprechend eingefärbten<br />
Trägerglases) blockiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Für schmalbandige Interferenzfilter gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten in <strong><strong>de</strong>r</strong> beobachten<strong>de</strong>n<br />
<strong>Astronomie</strong>. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Sonnenbeobachtung – insbeson<strong><strong>de</strong>r</strong>e <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Protuberanzen – haben enge Hα -