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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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Analysegeräte<br />

2 2 2<br />

I = Q + U + V<br />

[1.25]<br />

Das Licht ist teilweise polarisiert<br />

2 2 2 *<br />

I > Q + U + V = I<br />

[1.26]<br />

Das Licht ist unpolarisiert<br />

Q=U=V=0 [1.27]<br />

I<br />

Aus <strong>de</strong>m Verhältnis<br />

I<br />

*<br />

[1.28] läßt sich <strong><strong>de</strong>r</strong> Grad <strong><strong>de</strong>r</strong> Polarisation bestimmen, d.h. wie groß <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Anteil <strong><strong>de</strong>r</strong> polarisierten Strahlungsintensität I pol an <strong><strong>de</strong>r</strong> Intensität <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtstrahlung I ist.<br />

Die Polarisationsrichtung erhält man über folgen<strong>de</strong> Beziehung aus <strong>de</strong>n Stokes`schen Parametern:<br />

tan2 U<br />

γ = [1.29]<br />

Q<br />

Der Polarisationswinkel wird dabei (analog <strong>de</strong>m Positionswinkel bei Doppelsternen) von Nord aus<br />

über Ost laufend gezählt.<br />

Die Aufgabe <strong><strong>de</strong>r</strong> Polarimetrie ist es, <strong>de</strong>n Polarisationsgrad <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Winkel γ für je<strong>de</strong>n Punkt <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

interessieren<strong>de</strong>n Himmelsfläche (z.B. für einen Reflexionsnebel) zu bestimmen <strong>und</strong> in Karten<br />

festzuhalten.<br />

Polarisiertes Licht enthält u.a. wertvolle Informationen über Magnetfel<strong><strong>de</strong>r</strong> (die gela<strong>de</strong>ne Staubteilchen<br />

ausrichten o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Teilchen zur Emission von Synchrotronstrahlung veranlassen) <strong>und</strong> über die Natur<br />

lichtstreuen<strong><strong>de</strong>r</strong> Teilchen (wie z.B. in Reflektionsnebeln o<strong><strong>de</strong>r</strong> zirkumstellaren Staubhüllen). Im<br />

Wesentlichen führen folgen<strong>de</strong> Prozesse zur Entstehung polarisierten Lichts:<br />

Synchrotronstrahlung: Elektronen, die sich in einem Magnetfeld spiralförmig entlang <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Magnetfeldlinien bewegen, emittieren bevorzugt in das Innere eines Konus, <strong>de</strong>ssen Achse mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

momentanen Bewegungsrichtung <strong>de</strong>s Elektrons zusammenfällt. Diese Strahlung ist stark polarisiert<br />

wobei die Polarisationsrichtung senkrecht zur Richtung <strong>de</strong>s Magnetfel<strong>de</strong>s ist.<br />

Streuung an Staubteilchen: Licht, welches an kleinen Staubteilchen gestreut wird (Mie- <strong>und</strong><br />

Rayleigh-Streuung), wird polarisiert <strong>und</strong> zwar bevorzugt in die Richtung, die senkrecht auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Ebene<br />

steht, die durch die Richtung <strong><strong>de</strong>r</strong> einfallen<strong>de</strong>n Strahlung <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Streustrahlung aufgespannt wird.<br />

Dichroitische Absorption: optisch anisotrope Staubteilchen (z.B. solche mit einer länglichen Form)<br />

absorbieren Licht unterschiedlicher Polarisationsrichtung unterschiedlich stark. Das führt dazu, daß<br />

unpolarisiertes Licht beim Durchgang durch Staubwolken, in <strong>de</strong>nen die Staubteilchen mit ihrer langen<br />

Achse senkrecht zum Magnetfeld ausgerichtet sind, teilweise polarisiert wird.<br />

Messungen <strong><strong>de</strong>r</strong> linearen Polarisation beruhen in <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Astronomie</strong> auf Intensitätsmessungen unter<br />

Verwendung eines Analysators, <strong>de</strong>ssen Durchlaßrichtung in 45°-Schritten gegenüber <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Referenzrichtung gedreht wird. Polarisationsfilter wer<strong>de</strong>n bei professionellen Polarimetern nur noch<br />

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