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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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Flatfield-Korrektur<br />

32<br />

Teleskope, Detektoren, Meßgeräte<br />

Mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Flatfield-Korrektur kann man unterschiedliche Pixelempfindlichkeiten, die Auswirkungen von<br />

Staub auf optischen Flächen sowie eine ungleichmäßige Ausleuchtung <strong>de</strong>s Chips durch Vignettierung-<br />

<strong>und</strong> Beugungserscheinungen ausgleichen. Dazu wird lediglich eine gleichmäßig beleuchtete weiße<br />

Fläche aufgenommen. Das geschieht in <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel auf die Weise, daß man vor Beginn o<strong><strong>de</strong>r</strong> am En<strong>de</strong><br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Beobachtungsnacht ein Stück Dämmerungshimmel aufnimmt <strong>und</strong> als Flatfield speichert.<br />

Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Korrektur wird in einem Bildbearbeitungsprogramm (o<strong><strong>de</strong>r</strong> bereits in <strong><strong>de</strong>r</strong> Aufnahmesoftware)<br />

für je<strong>de</strong>s Pixel folgen<strong>de</strong> Rechnung ausgeführt:<br />

S[ m, n] − D[ m, n]<br />

Skorr[ m, n]<br />

= [1.12]<br />

F [ n. m]<br />

D=Dunkelbild, F=Flatfield, S=Originalaufnahme, [m,n] Pixelin<strong>de</strong>x Zeile-Spalte<br />

Das korrigierte Bild ist dann das Bild, welches für die weitere wissenschaftliche Bearbeitung<br />

verwen<strong>de</strong>t wird.<br />

Bei langen Belichtungszeiten gelangt man bei helleren Sternen, die sich neben <strong>de</strong>m aufzunehmen<strong>de</strong>n<br />

Objekt im Bildfeld befin<strong>de</strong>n, sehr schnell in <strong>de</strong>n Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> Pixelsättigung (Blooming). Dieser Effekt<br />

läßt sich vermei<strong>de</strong>n, wenn man eine Serie von relativ kurzbelichteten Aufnahmen aufaddiert.<br />

Außer<strong>de</strong>m verringert sich dabei das Rauschen mit 1 / n , wenn n die Anzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> Einzelaufnahmen ist.<br />

Sek<strong>und</strong>ärelektronenvervielfacher (SEV)<br />

Ein SEV o<strong><strong>de</strong>r</strong> Photomultiplier ist ein Gerät, welches auf <strong>de</strong>m äußeren lichtelektrischen Effekt beruht.<br />

Ein Photon löst aus einer Photokatho<strong>de</strong> ein Elektron heraus, welches in einem elektrischen Feld<br />

beschleunigt wird <strong>und</strong> auf eine Prallano<strong>de</strong> – die sogenannte Dyno<strong>de</strong> – trifft. Dort löst sie mehrere<br />

Sek<strong>und</strong>ärelektronen heraus, die wie<strong><strong>de</strong>r</strong> beschleunigt wer<strong>de</strong>n <strong>und</strong> auf eine weitere Dyno<strong>de</strong> treffen usw.<br />

bis sie zur letzten Elektro<strong>de</strong> – <strong><strong>de</strong>r</strong> Ano<strong>de</strong> – gelangen. Durch diesen kaska<strong>de</strong>nartigen Prozeß kann das<br />

Eingangssignal bis auf das 100 Millionenfache verstärkt wer<strong>de</strong>n. Mit einer Quanteneffizienz von z.T.<br />

über 30% gehört <strong><strong>de</strong>r</strong> Photomultiplier <strong>de</strong>shalb mit zu <strong>de</strong>n empfindlichsten optischen<br />

Strahlungsmeßgeräten, die bei <strong><strong>de</strong>r</strong> astronomischen Beobachtung zum Einsatz gelangen. Mit ihm kann<br />

man sogar einzelne Photonen nachweisen. Außer<strong>de</strong>m ist auch bei diesem Gerät – wie bei <strong><strong>de</strong>r</strong> CCD –<br />

das Ausgangssignal <strong><strong>de</strong>r</strong> einfallen<strong>de</strong>n Lichtintensität direkt proportional. Die spektrale Empfindlichkeit<br />

reicht vom nahen Infrarot bis in <strong>de</strong>n UV-Bereich <strong>und</strong> hängt in erster Linie vom Katho<strong>de</strong>nmaterial ab.<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Astronomie</strong> wird er vornehmlich bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Beobachtung verän<strong><strong>de</strong>r</strong>licher Sterne bzw. unter<br />

Verwendung von Farbfiltern zur Mehrfarbenfotometrie eingesetzt. Beson<strong><strong>de</strong>r</strong>s vorteilhaft ist <strong><strong>de</strong>r</strong> geringe<br />

Meßfehler, <strong><strong>de</strong>r</strong> häufig unter 1% gedrückt wer<strong>de</strong>n kann. Nachteilig ist, daß sich die Helligkeit immer<br />

nur von einem Stern zur gleichen Zeit messen läßt. Photomultiplier wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb nach <strong>und</strong> nach –<br />

soweit sinnvoll - durch mo<strong><strong>de</strong>r</strong>ne CCD-Kameras ersetzt.<br />

Sternphotometer montiert man so an ein Teleskop, daß <strong><strong>de</strong>r</strong> Stern in <strong><strong>de</strong>r</strong> Fokalebene genau in die<br />

Öffnung einer Lochblen<strong>de</strong> abgebil<strong>de</strong>t wird. Diese Blen<strong>de</strong> verhin<strong><strong>de</strong>r</strong>t, daß benachbarte Sterne bzw. <strong><strong>de</strong>r</strong>

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