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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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<strong>Astronomie</strong> im optischen <strong>und</strong> infraroten Spektralbereich<br />

Ein weiterer wichtiger Parameter ist das Auflösungsvermögen. Es bestimmt, unter welchem Winkel ϑ<br />

zwei Lichtpunkte in <strong><strong>de</strong>r</strong> Brennebene noch getrennt abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n können.<br />

Das Licht eines Sterns kann aufgr<strong>und</strong> seiner großen Entfernung praktisch als parallel angesehen<br />

wer<strong>de</strong>n. Unter Vernachlässigung <strong><strong>de</strong>r</strong> Auswirkungen <strong><strong>de</strong>r</strong> Erdatmosphäre kann man davon ausgehen, daß<br />

eine ebene Lichtwelle auf die r<strong>und</strong>e Öffnung <strong>de</strong>s Teleskops auftrifft. Nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Wellentheorie <strong>de</strong>s<br />

Lichtes wird sie an <strong>de</strong>ssen Rand gebeugt, wodurch es zu Interferenzerscheinungen kommt. Diese<br />

führen dazu, daß <strong><strong>de</strong>r</strong> Stern im Brennpunkt <strong>de</strong>s Teleskops nicht genau punktförmig, son<strong><strong>de</strong>r</strong>n in Form<br />

eines kreisförmigen Musters (<strong>de</strong>m Beugungsscheibchen) abgebil<strong>de</strong>t wird.<br />

Aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Beugungstheorie erhält man für die Intensitätsverteilung I (ϑ)<br />

dieses Scheibchens:<br />

2<br />

2 2<br />

d λ ⎛ ⎛ π d sinϑ<br />

⎞⎞<br />

I ( ϑ)<br />

≈ J 2 ⎜ 1 ⎜ ⎟⎟<br />

4sin ϑ ⎝ ⎝ λ ⎠⎠<br />

[1.4]<br />

d ist die Öffnung, λ die Lichtwellenlänge <strong>und</strong> J 1 die Besselfunktion erster Art <strong><strong>de</strong>r</strong> Ordnung 1. Die<br />

Nullstellen <strong><strong>de</strong>r</strong> Besselfunktion J 1 bestimmen <strong>de</strong>n Ort, wo die Intensität durch Interferenz auf Null<br />

fällt. Sie liegen bei m=3.8317, 7.0156, 10.1735 ..., d.h. die konzentrischen Beugungsringe<br />

mλ<br />

1.220λ<br />

sin ϑ ≈ ϑ = ⇒ ϑ = (1. Minimum),<br />

π d d<br />

2.233λ 3.238λ<br />

ϑ = (2. Minimum), ϑ = (3. Minimum)<br />

d d<br />

stellen jeweils ein Minimum in <strong><strong>de</strong>r</strong> Intensitätsverteilung dar.<br />

9<br />

[1.5]<br />

Das helle Maximum innerhalb <strong>de</strong>s ersten Beugungsrings wird als Airy-Scheibchen (nach <strong>de</strong>m<br />

britischen Astronomen GEORGE AIRY (1801-1892)) bezeichnet. Es konzentriert bei einer perfekten<br />

Optik ca. 84% <strong>de</strong>s Sternlichts in sich.<br />

Berechnete Beugungsbil<strong><strong>de</strong>r</strong> für Fernrohre mit 100 mm, 200 mm <strong>und</strong> 300 mm freier Öffnung, Man<br />

erkennt, wie sich mit steigen<strong><strong>de</strong>r</strong> Apertur das Airy-Scheibchen verkleinert <strong>und</strong> sich damit die Auflösung<br />

verbessert.

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