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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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Analysegeräte<br />

R<br />

λ<br />

= [1.18]<br />

∆ λ<br />

Für ein Prisma mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Basislänge b gilt<br />

n g<br />

R = b [1.19]<br />

∆ λ<br />

<strong>und</strong> für ein Gitter mit insgesamt N Strichen auf seiner Gesamtfläche<br />

R = k N<br />

[1.20]<br />

Schon mit kleinen Beugungsgittern erhält man bei einer entsprechend hohen Strichzahl eine be<strong>de</strong>utend<br />

bessere spektrale Auflösung als mit einem Glasprisma. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Praxis wer<strong>de</strong>n Gitter mit 300 bis 1800<br />

Linien pro Millimeter verwen<strong>de</strong>t.<br />

Beugungsgitter gibt es als Transmissionsgitter <strong>und</strong> als Reflektionsgitter. Bei <strong>de</strong>n meisten an<br />

Teleskopen genutzten Spektrographen wer<strong>de</strong>n Reflektionsgitter verwen<strong>de</strong>t. Dabei han<strong>de</strong>lt es sich<br />

zumeist um sogenannte Blaze-Gitter, die in <strong><strong>de</strong>r</strong> Lage sind, bis zu 80% <strong>de</strong>s Lichtes eines Objektes<br />

bevorzugt in einem Spektrum einer bestimmten Ordnung zu konzentrieren. Das erreicht man durch<br />

eine spezielle, sägezahnartige Form <strong><strong>de</strong>r</strong> Furchen.<br />

Mit Blaze-Gitter, bei <strong>de</strong>nen <strong><strong>de</strong>r</strong> Lichteintritt sehr schräg erfolgt, lassen sich in höheren Ordnungen<br />

(k=50 .. 100) sehr große Dispersionen erzielen. Man bezeichnet <strong><strong>de</strong>r</strong>artige Gitter auch als Echelle-<br />

Gitter. Sie wer<strong>de</strong>n gern in ortsfesten Cou<strong>de</strong>`-Spektrographen (s.u.) eingesetzt.<br />

In <strong><strong>de</strong>r</strong> astronomischen Spektroskopie verwen<strong>de</strong>t man überwiegend Spaltspektrographen, die<br />

vollständig aus spiegeln<strong>de</strong>n optischen Bauteilen aufgebaut sind. Das Licht (z.B. eines Sterns) wird<br />

durch die Teleskopoptik auf einen schmalen Spalt fokussiert <strong>und</strong> mittels eines Kollimatorspiegels in<br />

ein entsprechend großes paralleles Lichtbün<strong>de</strong>l umgewan<strong>de</strong>lt, welches auf das schräg stehen<strong>de</strong> Blaze-<br />

Gitter gelenkt wird. Dort erfolgt die spektrale Zerlegung <strong>de</strong>s Lichts <strong>und</strong> das dabei entstehen<strong>de</strong><br />

Spektrum wird über eine weitere Optik (z.B. einer Schmidt-Kamera) auf <strong>de</strong>n Detektor (welcher heute<br />

meistens ein CCD-Chip ist) abgebil<strong>de</strong>t.<br />

Spaltspektrographen wer<strong>de</strong>n oft am Cassegrain-, Nasmyth- o<strong><strong>de</strong>r</strong> Cou<strong>de</strong>`-Fokus eines Teleskops<br />

betrieben. Cou<strong>de</strong>`-Spektrographen können sehr große Ausmaße annehmen. Sie wer<strong>de</strong>n (um Meßfehler<br />

zu minimieren) in speziell temperierten Räumen unterhalb eines Teleskops aufgestellt. Durch ihr hohes<br />

spektrales Auflösungsvermögen erlauben sie die <strong>de</strong>taillierte Untersuchung von Sternspektren um z.B.<br />

über die Aufspaltung von Spektrallinien auf die Existenz <strong>und</strong> Größe von Magnetfel<strong><strong>de</strong>r</strong>n zu schließen<br />

(Zeeman-Effekt).<br />

Das Auflösungsvermögen eines Spaltspektrographen wird von <strong><strong>de</strong>r</strong> Größe <strong>de</strong>s parallelen<br />

Strahlungsbün<strong>de</strong>ls in Dispersionsrichtung bestimmt <strong>und</strong> ist damit abhängig von <strong><strong>de</strong>r</strong> konkreten Bauart<br />

<strong>de</strong>s Spektrographen. In <strong><strong>de</strong>r</strong> Regel wird die Abbildungsoptik (also die Kamera) so dimensioniert, daß es<br />

das Strahlenbün<strong>de</strong>l mit <strong>de</strong>m Durchmesser D vollständig aufnehmen kann. Das Auflösungsvermögen<br />

wird dann entsprechend (1.5) durch das erste Minimum <strong><strong>de</strong>r</strong> Beugungsfigur bestimmt. Ob sich dieses<br />

Auflösungsvermögen auch wirklich ausnutzen läßt, hängt natürlich auch noch von <strong><strong>de</strong>r</strong> Art <strong>de</strong>s<br />

Detektors ab (Fotoplatte o<strong><strong>de</strong>r</strong> CCD-Array).<br />

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