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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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Teleskope, Detektoren, Meßgeräte<br />

mehrere tragische Unglücksfälle zumin<strong>de</strong>st kurzzeitig in das Bewußtsein <strong><strong>de</strong>r</strong> Öffentlichkeit gerückt –<br />

ist das <strong>de</strong>utsch-französische Plateau <strong>de</strong> Bure Radioobservatorium in <strong>de</strong>n französischen Alpen nahe<br />

Grenoble. Es besteht z.Z. (2004) aus 6 Parabolantennen von jeweils 15 Meter Durchmesser, die das<br />

eigentliche IRAM-Interferometer bil<strong>de</strong>n. IRAM ist dabei die Abkürzung für „Institut für<br />

Radioastronomie im Millimeterwellenbereich“, welches in Grenoble seinen Sitz hat <strong>und</strong> neben <strong>de</strong>m<br />

Interferometer noch einen leistungsfähigen 30-Meter Spiegel (für <strong>de</strong>n Millimeter-Bereich) auf <strong>de</strong>m<br />

Pico Veleta in <strong><strong>de</strong>r</strong> südspanischen Sierra Nevada betreibt.<br />

Das weltgrößte Submillimeter-Teleskop mit einen Spiegeldurchmesser von 15 Meter ist das James<br />

Clerk Maxwell-Teleskop auf <strong>de</strong>n Mauna Kea auf Hawaii. Mit einer ähnlichen Leistungsfähigkeit, aber<br />

mit einem etwas kleineren Spiegel (10 Meter Durchmesser), kann das Heinrich-Hertz-Teleskop auf<br />

<strong>de</strong>m Mt. Graham in Arizona aufwarten. Es entstand im Rahmen einer Gemeinschaftsarbeit zwischen<br />

<strong>de</strong>m Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Stewart Observatorium in 3200 m<br />

Höhe <strong>und</strong> wur<strong>de</strong> 1993 in Betrieb genommen.<br />

Millimeter- <strong>und</strong> Submillimeterteleskope<br />

In diesem Abschnitt soll eine kleine Auswahl von Einzelteleskopen sowie von<br />

Interferometeranordnungen, die im Submillimeter- <strong>und</strong> Millimeterbereich arbeiten, kurz vorgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Neue technischen Entwicklungen sowie die vielen, aufsehenerregen<strong>de</strong>n Ent<strong>de</strong>ckungen in<br />

diesem äußerst interessanten Teilgebiet <strong><strong>de</strong>r</strong> Radioastronomie führen dazu, daß <strong><strong>de</strong>r</strong> Wunsch <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Astronomen nach Beobachtungsmöglichkeiten zur Entwicklung <strong>und</strong> zum Einsatz immer besserer<br />

Teleskope <strong>und</strong> Interferometeranlagen führt. Neben hohen Bergen wur<strong>de</strong>n mittlerweile auch die extrem<br />

trockenen Wüstengebiete in <strong>de</strong>n chilenischen Hochan<strong>de</strong>n („Atacama Large Millimeter Array“,<br />

ALMA) <strong>und</strong> die Region um <strong>de</strong>n geographischen Südpol (z.B. „Antarctic Submillimeter Telescope and<br />

Remote Observatory“, AST/RO) als nahezu i<strong>de</strong>ale Standorte für Submillimeterteleskope erschlossen.<br />

James Clerk Maxwell Telescope (JCMT)<br />

Mit einem Spiegeldurchmesser von 15 m ist das JCMT das größte Teleskop <strong><strong>de</strong>r</strong> Welt, welches im<br />

Wellenlängenbereich zwischen 0.3 <strong>und</strong> 2 mm arbeiten kann. Es befin<strong>de</strong>t sich in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft <strong>de</strong>m CSO (s.u.) auf <strong>de</strong>m Gipfel <strong>de</strong>s Mauna Kea auf Hawaii. Der Spiegel selbst besteht<br />

aus 276 einzeln justierbaren Metallplatten aus Aluminium, welche zusammen mit einer massiven <strong>und</strong><br />

biegesteifen Stützkonstruktion <strong>de</strong>ssen Formstabilität gewährleisten. Um ihn vor Witterungseinflüssen<br />

zu schützen, hat man es in einem Kuppelbau untergebracht, welches wie eine gewöhnliche<br />

Sternwartenkuppel zur Beobachtung geöffnet wird. Das Teleskop selbst ist nochmals durch einen<br />

schirmartigen Vorhang aus Gore-Tex (das ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Han<strong>de</strong>lsname für eine luftige, aus<br />

Polytetrafluorethylen bestehen<strong>de</strong> Membran, die gewöhnlich zur Beschichtung von Sportkleidung<br />

verwen<strong>de</strong>t wird) geschützt, <strong><strong>de</strong>r</strong> die Beobachtungen jedoch kaum beeinträchtigt. Selbst die Sonne läßt<br />

sich mit diesem Teleskop beobachten.

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