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Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de

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80<br />

Teleskope, Detektoren, Meßgeräte<br />

Frequenz dieses Signals herabgesetzt wird so daß eine nie<strong><strong>de</strong>r</strong>frequente Zwischenfrequenz (IF,<br />

„intermediate frequence“) <strong>de</strong>n Vorverstärker verläßt. Das elektronische Bauteil, welches zu diesem<br />

Zweck eingesetzt wird, bezeichnet man als Mischer. Aus <strong><strong>de</strong>r</strong> Hochfrequenztechnik ist ja allgemein<br />

bekannt, daß sich nie<strong><strong>de</strong>r</strong>frequente Signale auf elektronischem Wege besser verarbeiten lassen.<br />

Außer<strong>de</strong>m können auf diese Weise stören<strong>de</strong> Rückkopplungen zur Antenne vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Name „Mischer“ für <strong>de</strong>n Frequenzkonverter kommt daher, weil in diesem Bauteil ein stabiles, von<br />

einem Quarzoszillator (<strong><strong>de</strong>r</strong> sogenannte Lokaloszillator) geliefertes sinusförmiges Signal „eingemischt“<br />

wird. Mathematisch wird auf diese Weise entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> die Summe o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Differenz <strong><strong>de</strong>r</strong> bei<strong>de</strong>n Signale –<br />

Nutzsignal <strong>und</strong> Frequenznormal <strong>de</strong>s lokalen Oszillators – erzeugt. Dadurch entsteht ein moduliertes<br />

Signal geringer Frequenz (meist einige 100 MHz), das sich einfacher transportieren <strong>und</strong><br />

weiterverarbeiten läßt. Empfänger, die diese Methodik nutzen, bezeichnet man gewöhnlich als<br />

heterodyne Empfänger.<br />

Die Verarbeitung <strong>de</strong>s Zwischensignals kann beispielsweise in weiteren Stufen <strong><strong>de</strong>r</strong> Verstärkung <strong>und</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Frequenzfilterung (z.B. mittels spezieller IF-Verstärker) erfolgen. Am En<strong>de</strong> wird das Ergebnis<br />

entwe<strong><strong>de</strong>r</strong> analog gespeichert (z.B. auf Magnetbän<strong><strong>de</strong>r</strong>n, auf Festplatten o<strong><strong>de</strong>r</strong> – altmodisch - in Form<br />

eines Ausdrucks) bzw. sofort digitalisiert. In diesem Fall steht einer computergestützten Signalanalyse<br />

nichts mehr im Wege.<br />

Das Problem, mit <strong>de</strong>n Radioteleskope zu kämpfen haben ist, daß die von einer kosmischen Quelle in<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Antenne gesammelte Energie – ausgedrückt durch <strong>de</strong>ssen Rauschleistung Wb - immer klein ist<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Systemrauschen, ausgedrückt durch W N . Nach <strong>de</strong>n Gesetzen <strong><strong>de</strong>r</strong> statistischen<br />

Mechanik ist bekannt, daß die relative Genauigkeit einer Messung – welche die Grenzempfindlichkeit<br />

∆W bestimmt – von <strong><strong>de</strong>r</strong> Gesamtzahl <strong><strong>de</strong>r</strong> unabhängigen Meßwerte n abhängt:<br />

∆W<br />

1<br />

= [1.59]<br />

W n<br />

k<br />

wobei W k die kommulative Rauschleistung darstellt. Ist ∆ ν die verwen<strong>de</strong>te Bandbreite <strong>und</strong> τ die<br />

Integrationszeit, dann gilt für die kleinste noch nachweisbare Rauschleistung in bezug auf k W<br />

∆ W =<br />

Wk<br />

τ ∆ ν<br />

[1.60]<br />

Um die von <strong><strong>de</strong>r</strong> Antenne abgegebene Leistung auch dann noch zuverlässig messen zu können, wenn<br />

∆ W

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