Kleines Lehrbuch der Astronomie und Astrophysik - Astronomie.de
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<strong>Astronomie</strong> im optischen <strong>und</strong> infraroten Spektralbereich<br />
lassen sich dort die überschüssigen Ladungen ableiten ohne daß sie die Nachbarpixel beeinflussen<br />
können. Das erfolgt jedoch auf Kosten <strong><strong>de</strong>r</strong> Empfindlichkeit <strong>und</strong> auf Kosten <strong><strong>de</strong>r</strong> Photometriegenauigkeit.<br />
Astronomisch genutzte CCD’s bestehen aus ungefähr 1Kx1K bis zu 8Kx8K (K=1024) Pixeln, <strong><strong>de</strong>r</strong>en<br />
Größe zwischen 7µm <strong>und</strong> 20µm liegt. Im Vergleich zu Fotoplatten sind CCD’s winzig klein. Das<br />
schränkt ihren Einsatz für Surveys entschei<strong>de</strong>nd ein, soweit man nicht mehrere von ihnen zu größeren<br />
Arrays zusammenfaßt. Zur Untersuchung von Einzelobjekten sind sie dagegen <strong><strong>de</strong>r</strong> herkömmlichen<br />
Fotografie haushoch überlegen:<br />
§ Die Quantenausbeute (=Effizienz <strong>de</strong>s Detektors) erreicht im empfindlichen Wellenlängenbereich<br />
bis zu 90%, d.h. fast alle einfallen<strong>de</strong>n Photonen führen zu einer Vergrößerung <strong><strong>de</strong>r</strong> Ladungsdichte in<br />
<strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n CCD-Element.<br />
§ Die angesammelte Ladung ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Intensität <strong>de</strong>s einfallen<strong>de</strong>n Lichts direkt proportional, d.h. es tritt<br />
kein Schwarzschild-Effekt auf.<br />
§ Durch Kühlung kann man <strong>de</strong>n Dunkelstrom soweit unterdrücken, daß sogar mehrstündige<br />
Belichtungszeiten möglich wer<strong>de</strong>n.<br />
§ Das Signal-Rausch-Verhältnis läßt sich verbessern, wenn man viele relativ kurzbelichtete<br />
Aufnahmen rechentechnisch überlagert („aufaddiert“).<br />
§ Die Spektrale Empfindlichkeit, die im roten Bereich bei Wellenlängen um 650 nm ihr Maximum<br />
hat, kann mittels spezieller Beschichtungen o<strong><strong>de</strong>r</strong> durch die Verwendung von „back illuminated<br />
CCD’s“ bis in <strong>de</strong>n UV-Bereich hin ausge<strong>de</strong>hnt wer<strong>de</strong>n.<br />
Beim Einsatz einer CCD-Kamera sollte die Pixelgröße so gewählt wer<strong>de</strong>n, daß mehrere Pixel die<br />
Größe eines Seeingscheibchens (bzw. bei adaptiver Optik <strong>de</strong>s effektiven Beugungsscheibchens)<br />
über<strong>de</strong>cken. Für manche Zwecke ist es auch sinnvoll, mehrere Pixel elektronisch zu einem<br />
„Superpixel“ zusammenzufassen, was man als „Binning“ bezeichnet. Man unterschei<strong>de</strong>t dabei<br />
zwischen Hardware-Binning <strong>und</strong> Software-Binning. Beim Hardware-Binning faßt man beim<br />
Auslesevorgang die Ladungen mehrerer Pixel zusammen, was letztendlich zu einem verbesserten<br />
Signal-Rausch-Verhältnis führt. Wenn es auf die Auflösung nicht so genau ankommt, kann man mit<br />
diesen Verfahren noch Lichtquellen sehr geringer Intensität nachweisen (Deep-Sky-Fotografie). Wenn<br />
man die Pixel erst im Zuge <strong><strong>de</strong>r</strong> Bildverarbeitung zusammenfaßt, spricht man vom Software-Binning.<br />
Ein Rohbild („science frame“) muß auf je<strong>de</strong>m Fall noch nachbearbeitet wer<strong>de</strong>n, bevor es auf einem<br />
elektronischen Datenträger archiviert wird. Diese Korrektur besteht aus zwei Schritten <strong><strong>de</strong>r</strong>en Ziel es ist,<br />
Fehler durch eine umgebungs- <strong>und</strong> herstellungsbedingte ungleichmäßige Empfindlichkeit <strong><strong>de</strong>r</strong> Pixel<br />
auszugleichen (Flatfield-Korrektur) sowie um das thermische Rauschen in Abzug zu bringen.<br />
Dunkelbild-Korrektur<br />
Ein Dunkelbild erstellt man möglichst zeitnah mit <strong><strong>de</strong>r</strong> gleichen Belichtungszeit wie die eigentliche<br />
Aufnahme – nur mit völlig abge<strong>de</strong>cktem Chip. Auf diese Weise erfaßt man das thermische Rauschen<br />
über die Aufnahmefläche.<br />
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