27.06.2014 Aufrufe

Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

en dürfte. Männer haben Probleme mit der Übernahme von Haushaltsarbeit. Die Möglichkeit,<br />

sich in soziale Netze einzubringen, wird befördert durch die Ressourcen an Zeit und<br />

Humanvermögen, die der Haushalt anzubieten hat.<br />

Diese vielfältigen erklärenden Bezüge werden dominiert von der zentralen Kategorie Humanvermögen,<br />

in weitem Sinne umfassend formale Bildung, Gesundheit und Alltagskompetenzen.<br />

Hier vorfindliche Defizite beinträchtigen viele Dimensionen der Lebenslage und haben<br />

die Tendenz sich zu perpetuieren. Gerade um die Weitergabe der Defizite an die nächste Generation<br />

zu verhindern, liegen sozial- und bildungspolitische Interventionen nahe. Hinsichtlich<br />

des Erwerbs formaler Bildung ist ein spezifischeres Eingehen des öffentlichen Schulsystems<br />

auch <strong>auf</strong> die Voraussetzungen von Kindern aus prekären Haushalten anzumahnen.<br />

Haushälterische Bildung, begriffen als die Theorie und Praxis verknüpfende Vermittlung von<br />

Alltagskompetenzen, muss in ihrem Stellenwert in den Curricula gestärkt werden und auch als<br />

aktuelles Arbeitsfeld der Erwachsenenbildung begriffen werden.<br />

In dem Beitrag von Holz geht es um Aspekte von Armut im Alltag. Hierzu wird die tägliche<br />

Zeitverwendung von Familien – alleinerziehenden Müttern und Elternpaaren - mit und ohne<br />

Armutsrisiko <strong>auf</strong> Basis der Daten der Zeitbudgeterhebung 2001/02 verglichen. Drei Untersuchungsfelder<br />

stehen im Mittelpunkt: Erstens die (Un-)Zufriedenheit mit der täglichen Zeitverwendung,<br />

zweitens die täglichen Basiszeiten für Erholung und Freizeit, Haushaltsführung,<br />

Kinderbetreuung sowie soziale Teilhabe, drittens der Zugang und die Nutzungsdauer neuer<br />

Informationstechnologien (Computer und Internet).<br />

Hinsichtlich ihrer Zufriedenheit mit der täglichen Zeitverwendung ist bei alleinerziehenden<br />

Müttern mit Armutsrisiko die Situation polarisierter als bei alleinerziehenden Müttern ohne<br />

Armutsrisiko. Verhältnismäßig viele Mütter sind entweder (sehr) unzufrieden oder (sehr) zufrieden.<br />

Nicht ganz so ausgeprägt ist die Situation bei den Elternpaaren. Väter und Mütter<br />

unterscheiden sich eher geringfügig voneinander.<br />

Ein Armutsrisiko führt zu einem verstärkten Unterschied zwischen Vätern und Müttern bei<br />

den täglichen Basiszeiten in Paarhaushalten. Geringere oder fehlende Erwerbszeiten der Männer<br />

werden nach Wegfall oder Reduzierung der klassischen Rollenverteilung, d.h. der Haupterwerbstätigkeit<br />

durch den Mann, nicht durch einen größeren Zeiteinsatz bei anderen zeitlichen<br />

Verpflichtungen, etwa den haushaltsbezogenen Arbeiten ausgeglichen, bei nur geringfügiger<br />

Zunahme der Kinderbetreuung, sondern bedeuten zusätzliche Zeiten für die Männer bei<br />

6<br />

Kettschau, Hufnagel, Holz: <strong>Lebensgestaltung</strong> <strong>auf</strong> <strong>Haushaltsebene</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!