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Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

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Einelternfamilie kann (nur) eine Erwerbstätigkeit des alleinerziehenden Elternteils aus der<br />

Abhängigkeit von sozialstaatlichen Transferzahlungen heraus führen.<br />

Bezieht man diese Überlegungen <strong>auf</strong> das System der Wohlfahrtsproduktion, in das der private<br />

Haushalt einzuordnen ist (Übersicht 2), so ist heraus zu stellen, dass mit einer Veränderung<br />

der Geschlechterrollen und –positionen (zunächst einmal) im System von Haushalt und<br />

marktwirtschaftlichen Institutionen auch eine neue Austarierung der Leistungen und des Leistungsaustausches<br />

der anderen Wohlfahrtsproduzenten verbunden sein muss.<br />

Übersicht 2: Wohlfahrtsproduzenten nach Glatzer (2001)<br />

Marktwirtschaftliche Institutionen<br />

Intermediäre Assoziationen<br />

Demokratischer Wohlfahrtsstaat<br />

Privathaushalte, informelle Netzwerke<br />

Dies bedeutet konkret, Staat und Assoziationen sind gefordert, familienergänzende und –<br />

unterstützende Leistungen bereit zu stellen – marktwirtschaftliche Institutionen können ihre<br />

Chancen zur Platzierung arbeitsentlastender Sachgüter und Dienstleistungen erkennen und<br />

alle drei Genannten müssen als Arbeitgeber Strukturen und Bedingungen schaffen, die <strong>auf</strong> die<br />

Familienbelange der Beschäftigten in einer wesentlich konsequenteren Weise Rücksicht nehmen<br />

als dies bislang geschehen ist.<br />

Als weiterer Gesichtspunkt soll heraus gestellt werden, dass die Orientierung und aktive Bewegung<br />

zwischen den verschiedenen Sektoren der Wohlfahrtsproduktion ein wesentlicher<br />

Teil der Aufgaben der Haushalte ist. Um einen bestmöglichen Wohlfahrtsertrag für ihre Angehörigen<br />

zu erreichen, müssen die Haushalte sich aktiv und selbst steuernd in das System der<br />

Wohlfahrtsproduktion einbringen. Sie benötigen hierzu Wissen über die institutionellen Möglichkeiten<br />

und Rechte der einzelnen Akteure, Kommunikations- und Organisationsfähigkeit<br />

sowie Fähigkeiten zur Zielfindung und Entscheidung in komplexen Fragen. Nicht zuletzt die<br />

Frage, wie die Arbeitskraft der Haushaltsangehörigen zwischen den Sektoren Erwerbsarbeit<br />

und Haushalts-/Familienarbeit <strong>auf</strong>geteilt wird, bedarf qualifizierter Überlegungen, gerade<br />

auch bei Haushalten in prekärer Lebenslage.<br />

Kettschau, Hufnagel, Holz: <strong>Lebensgestaltung</strong> <strong>auf</strong> <strong>Haushaltsebene</strong><br />

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