27.06.2014 Aufrufe

Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wissen, Können, Handlungsfähigkeit und –bereitschaft als es in „normalen“ Haushalten der<br />

Fall ist. Zugleich haben die Betroffenen häufig Bildungsbenachteiligungen erfahren, so dass<br />

sie mit großer Wahrscheinlichkeit nur über wenig haushaltsbezogenes Wissen verfügen. Deshalb<br />

werden alle Anstrengungen, eine haushalts- und familienbezogene Bildung im Pflichtschulsystem<br />

und in der außerschulischen Jugend- und Erwachsenenbildung zu implementieren<br />

oder zu fördern, <strong>auf</strong> das Nachdrücklichste unterstützt.<br />

Aus Ergebnissen der Zeitbudgetstudien und anderer Untersuchungen kann ein gewisser Trend<br />

zu einer stärker gleichberechtigten Teilung der unbezahlten Arbeit zwischen Männern und<br />

Frauen festgestellt werden. Spezifisch ungünstigere Werte hinsichtlich des männlichen Anteils<br />

an der Haus- und Familienarbeit weisen jedoch arme Männer <strong>auf</strong>. Weiter führend müssten<br />

zur Beurteilung von Arbeitsteilungen innerhalb des Haushalts neben den quantitativen<br />

Daten auch qualitative Aspekte, wie Verantwortlichkeit, Übernahme von Zuständigkeiten und<br />

Steuerungsfunktionen hinzu gezogen werden. Im Zusammenhang hiermit ergibt sich ein stärker<br />

am Ergebnis (output) orientiertes Denken – der Focus <strong>auf</strong> den Zeiteinsatz (input) lässt<br />

diese wichtige Frage leider weitgehend offen.<br />

Wichtigstes Mittel zur Einkommenserzielung der Haushalte ist die Erwerbstätigkeit, wobei in<br />

vielen Fällen die „Alleinverdienerrolle“ des Mannes und Vaters nicht mehr hinreichend ist.<br />

Dem Umstieg <strong>auf</strong> ein Zwei-Verdiener-System stehen jedoch normative und faktische Hindernisse<br />

entgegen, etwa der (immer noch) verbreitete Mangel an Ganztagsbetreuungsplätzen für<br />

Kinder. Die Situation verschärft sich bei Einelternfamilien. Will man arme Familien motivieren,<br />

durch vermehrte Erwerbstätigkeit (auch der Frauen / Mütter) ihr Einkommen <strong>auf</strong>zubessern<br />

und von staatlichen Transfers in der Perspektive unabhängig zu werden, bedarf es stringenter<br />

Unterstützungsmaßnahmen.<br />

Die beiden in die Expertise eingegangenen empirischen Untersuchungen der Lebensführung<br />

<strong>auf</strong> <strong>Haushaltsebene</strong> in armutsnahen Lebenslagen mit Hilfe der Daten der Zeitbudgetstudie<br />

2001/02 brachten folgende Ergebnisse:<br />

Hufnagels Studie ist strukturiert durch die Leitfragen:<br />

1. Ist Einkommensarmut verknüpft mit einer Reduktion von weiteren Dimensionen der Lebenslage?<br />

Kettschau, Hufnagel, Holz: <strong>Lebensgestaltung</strong> <strong>auf</strong> <strong>Haushaltsebene</strong><br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!