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Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

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Einführung: Zeit als Forschungsthema der Haushaltswissenschaft<br />

Der Dimension der Zeit kommt in der haushaltswissenschaftlichen Forschung eine besondere<br />

Rolle zu, da Zeit eine wesentliche Ressource ist, welche den Haushalten zur Erfüllung ihrer<br />

Aufgaben zur Verfügung steht. Hiermit eng verbunden ist das Handeln der Menschen <strong>auf</strong><br />

<strong>Haushaltsebene</strong>, mit welchem sie die Haushaltsziele umsetzen und so ihren Alltag konstruieren<br />

– „Handlungen können gleichfalls als Zeitsequenzen bestimmt werden“ – „Handeln und<br />

Zeit sind untrennbar verknüpft“, ja, die Begriffe „Handeln“ und „Zeit“ lassen sich teilweise<br />

synonym verwenden, so Iris Meyer in ihrer Studie über „Zeitstrukturen und Zeitbindung in<br />

Privathaushalten“ (2001, S. 2, S. 18).<br />

Bei den haushaltswissenschaftlichen Forschungsbeiträgen zum Themenkomplex „Zeit“ der<br />

letzten Jahre lassen sich folgende Richtungen beispielhaft unterscheiden:<br />

• Optimierungskonzepte für haushälterische Abläufe und damit für die Zeitverwendung<br />

(Stübler; REFA Hauswirtschaft). Hier geht es um eine rationelle Planung und Gestaltung<br />

von Arbeitsabläufen und die entsprechenden Beratungs- und Schulungskonzepte.<br />

Der private Haushalt wird in Analogie zu einem hauswirtschaftlichen Betrieb gesehen<br />

und man geht davon aus, dass er mit entsprechend optimierten Abläufen „zeitsparender“<br />

geführt werden kann (Landau/Stübler 1992).<br />

• Mit diesem Konzept eng verbunden ist ein vom Kuratorium für Technik und Bauwesen<br />

in der Landwirtschaft e.V. entwickeltes Konzept zur Ermittlung von Planzeitwerten<br />

für die verschiedenen Arbeitsbereiche im Haushalt. Unterschieden nach Häufigkeit<br />

der Durchführung und Anspruchsstufe hinsichtlich des jeweiligen Aufgabenbereichs<br />

stehen hiermit relativ genaue Daten zum Zeitbedarf zur Verfügung. Dieses in der<br />

Haushaltswissenschaft gebräuchliche Instrumentarium wird hauptsächlich genutzt, um<br />

kalkulatorisch den Arbeitszeitbedarf für bestimmte Aufgabenbereiche, aber auch für<br />

den Haushalt insgesamt zu ermitteln. 1<br />

• In kritischer Auseinandersetzung mit dem Konzept der „rationellen Haushaltsführung“<br />

entstanden in den 80er und 90er Jahren eine Reihe von Forschungsarbeiten an der<br />

Kettschau, Hufnagel, Holz: <strong>Lebensgestaltung</strong> <strong>auf</strong> <strong>Haushaltsebene</strong><br />

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