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Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

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ders die Bedeutung der Fachkompetenzen (Methfessel 2003b; dies. 2004), hinzu kommen<br />

müssen aber die persönlichen Kompetenzen, eben zur Verantwortungsübernahme, Selbstreflexion,<br />

Klärung der eigenen Rolle usw. und essentiell die Sozialkompetenzen als das gesamte<br />

Kompetenzbündel zur Orientierung und Interaktion im sozialen Raum des Haushalts und seines<br />

sozialen Umfeldes.<br />

In einer weiter zu führenden Diskussion ließen sich diese Überlegungen zur Handlungskompetenz<br />

in Haushalt und Familie verknüpfen mit den eingangs präsentierten Leitbildern einer<br />

„guten Haushaltsführung“, um die unterschiedlichen Akzente heraus zu arbeiten und die<br />

Grundlagen für die Beurteilung des Haushaltserfolges zu verbessern.<br />

Übersicht 1: Handlungskompetenz in Haushalt und Familie am Bespiel „Konsum“<br />

Handlungskompetenz in Haushalt und Familie<br />

Fachkompetenz Selbstkompetenz Sozialkompetenz<br />

Beispiel Konsum<br />

Warenkunde<br />

Marktkenntnisse<br />

K<strong>auf</strong>rechtliche Fragen<br />

Finanzierung und Kredit<br />

Planung und Durchführung<br />

von Konsumprozessen<br />

Eigene Bedürfnisse reflektieren<br />

und mit den<br />

Interessen der anderen<br />

Haushaltsmitglieder abstimmen:<br />

Konsumgewohnheiten<br />

kritisch überdenken<br />

und ggf. Alternativen<br />

der Bedarfsdeckung<br />

entwickeln<br />

Abstimmungsprozesse in<br />

der Haushaltsgruppe<br />

durchführen<br />

Kommunikation mit Anbietern,<br />

Banken usw.<br />

Die Übersicht soll eine Möglichkeit zum Umgang mit dem hier vorgestellten Begriffssystem<br />

beispielhaft andeuten, kann es aber an dieser Stelle nicht gründlich und detailliert ausführen.<br />

Angefügt sei noch die Überlegung, dass in prekärer Lebenslage, bei erhöhtem Problemdruck<br />

selbstverständlich auch ein erhöhter Bedarf an Handlungskompetenzen in den Haushalten und<br />

Familien besteht. Ressourcen und Spielräume sind enger bemessen, Risiken in Entscheidungen<br />

werden größer und die Möglichkeiten, Fehlentscheidungen zu kompensieren, werden<br />

demgegenüber geringer.<br />

Wechselt man die Perspektive von einer normativen zur empirischen Sichtweise und fragt<br />

danach, wie Haushalts- und Familienkompetenzen in der Gegenwartsgesellschaft tatsächlich<br />

beschaffen sind, so zeigen die wenigen vorliegenden Erkenntnisse, dass zumindest das Wissen<br />

über Haushaltsfragen recht gering zu sein scheint (Piorkowsky 2003a mit weiteren Literatur-<br />

Kettschau, Hufnagel, Holz: <strong>Lebensgestaltung</strong> <strong>auf</strong> <strong>Haushaltsebene</strong><br />

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