27.06.2014 Aufrufe

Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

als bei den Aussiedlern (12,4%). Immerhin nur noch 18,4% der zweiten<br />

Zuwanderergeneration verfügen über keinen beruflichen Bildungsabschluss. 41 .<br />

Die berufliche Stellung der Beschäftigten spiegelt sehr gut die Verteilung nach<br />

Wirtschaftssektoren wider: Erwerbstätige Migrantinnen und Migranten sind<br />

überdurchschnittlich häufig als angelernte und unangelernte Arbeiter im industriellen<br />

Sektor beschäftigt. Dies gilt vor allem für Zuwanderer aus der Türkei (Anzahl der<br />

Arbeiter 2001 insgesamt: 54%) und Ex-Jugoslawien (Anzahl der Arbeiter 2001<br />

insgesamt: 48%). Angesichts dieser Zahlen ist auch zu berücksichtigen, dass bis zum<br />

Anwerbestopp gering qualifizierte ausländische Arbeitskräfte angeworben wurden 42 . Im<br />

Zuge des wirtschaftlichen Strukturwandels in den 1970er und 1980er Jahren war es<br />

insbesondere für diese Arbeiter, die über keine formale berufliche Qualifikation<br />

verfügten und für spezifische Tätigkeiten von ihren Arbeitgebern im Aufnahmeland<br />

angelernt wurden, schwer, neue Tätigkeitsfelder zu finden. Somit lässt sich wiederum<br />

die hohe Arbeitslosenquote innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe erklären.<br />

Demgegenüber sind die Zuwanderer aus EU-Staaten zu 36% als Angestellte<br />

beschäftigt und ähneln in ihrer Beschäftigungsstruktur der der Deutschen.<br />

Die Unterschiede in der Qualifikationsstruktur stehen ebenfalls in Korrelation zur<br />

Einkommensverteilung: Auffallend ist, dass die Zuwanderergruppen - mit Ausnahme der<br />

Bürger aus den EU-Staaten - nur sehr geringfügig im oberen Einkommensquartil<br />

vertreten sind. Den höchsten Anteil im untersten Quartil haben Bürger aus dem<br />

ehemaligen Jugoslawien (unterstes Einkommensquartil 2001: 23%) und Aussiedler<br />

(unterstes Einkommensquartil 2001: 30%). Wenngleich eine geringe<br />

Einkommenssteigerung im Vergleich zu 1996 zu vermerken ist (um 9% bei Bürgern aus<br />

Ex-Jugoslawien und 5% bei den Aussiedlern).<br />

4.3 Bezug von Sozialhilfe<br />

Ausländerinnen und Ausländer mit einem sicheren Aufenthaltsstatus haben<br />

grundsätzlich wie Deutsche Anspruch <strong>auf</strong> Sozialhilfe, sofern sie nicht unter das<br />

Asylbewerberleistungsgesetz fallen. Die Zahl der Empfängerinnen und Empfänger von<br />

Sozialhilfe ist von 1980 bis 2002 deutlich gestiegen. 43 Im Jahr 1980 betrug der Anteil<br />

der ausländischen Sozialhilfeempfängerinnen und Sozialhilfeempfänger lediglich 8,3%<br />

41 vgl dazu SOEP 2001<br />

42 s. Kap.1<br />

43 Statistisches Bundesamt 2004<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!