Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

Im Blick auf das Subsidaritätsprinzip wäre hier natürlich die Parallelität von haushaltsbildnerischer
Prävention und Interventionen zu berücksichtigen, auf die unten zurück gekommen
wird. Vermehrt gilt dies für die in der Schule leistbare Gesundheitsförderung von Kindern. Es
liegen diverse Studien vor, die zeigen, dass ohne Änderung häuslicher Konditionen nur bedingt
Erfolge erzielbar sind 24 .
Bei den armen Einelternfamilien sind wir im Laufe unsrer Untersuchung auf einen spezifischen
Zielkonflikt gestoßen. Erwerbstätigkeit hat einen negativen Einfluss auf den Schulerfolg
und den Gesundheitszustand der Kinder. Dies scheint vorderhand für einen weiteren Verfolg
der "Mutter-Kind-Modelle" zu sprechen, bei denen die (Wieder-)aufnahme der Berufstätigkeit
durch relativ großzügige Transfers hinausgeschoben wird. Andererseits deutet der entsprechende
Eintrag in Tab. 23 aber auch darauf hin, dass, wenn die Alleinerziehende eine
Berufsausbildung hat, dies mit einem gewissen Überdruss an der Haushaltsarbeit verbunden
ist. Das Interesse der allein erziehenden Frauen und auch gesellschaftliches Interesse daran,
die Berufstätigkeit wieder aufzunehmen, kann demnach nicht ausgeblendet werden. Kompensierende
Maßnahmen im Bereich des Schulsystems und der öffentlichen Kinderbetreuung
müssten dann freilich hinzutreten, wenn die Förderung der ökonomischen Eigenständigkeit
Alleinerziehender durch Erwerbstätigkeit forciert werden sollte.
Haushaltsbildung und -beratung
Dass der Erwerb von formaler und beruflicher Bildung eine zentrale Rolle für die Möglichkeit
Erwerbseinkommen zu erzielen spielt, ist bekannt. Was zusätzlich auf der Basis der vorliegenden
Untersuchung Erwähnung verdient ist, dass die formale Bildung auch offenbar dabei
hilft, mit reichlich zur Verfügung stehender Zeit umzugehen und auch dabei, sich in soziale
Netze einzubringen.
Im Folgenden soll es jetzt aber speziell um haushaltsbezogene Bildung gehen, wobei die
Spanne vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung zu sehen ist.
Hier ist zum Ersten zu betonen, dass Eltern auch bei geringerer eigener formaler Bildung zum
Schulerfolg ihrer Kinder beitragen können. Wie dies im Detail zu praktizieren ist, lässt sich
aus Tab. 23 nicht ablesen, aber erahnen: Hausaufgaben betreuen, Kontakt zur Schule halten,
dem Kind emotionale Stabilität geben, seine Neugier fördern und lenken, etc.
24 Vgl. hierzu etwa Lach (2001) und Küppers-Hellmann (2001).
Kettschau, Hufnagel, Holz: Lebensgestaltung auf Haushaltsebene
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