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Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

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Die 7 Cluster lassen sich kurz wie folgt charakterisieren:<br />

Cluster 1 Aktive Armutsbewältigung: einkommens- und versorgungsarme allein Erziehende<br />

und allein Lebende, hoffnungsvoll und zukunftsorientiert<br />

Cluster 2 Deprivation: allein Erziehende und allein Lebende, mit vielfältigen Problemen<br />

belastet, hochgradig sorgenvoll und unzufrieden<br />

Cluster 3 Working Poor: einkommens- und versorgungsarme Paare mit Kindern und allein<br />

Erziehende, aktiv und zukunftsorientiert<br />

Cluster 4 Adaption: trotz Niedrigeinkommen und mittelmäßiger Ausstattung hochgradig<br />

sorglos und zufrieden<br />

Cluster 5 Prekärer Miet-Wohlstand: junge kinderreiche Ehepaare und allein Erziehende<br />

mit hoher Mietbelastung, sorgenvoll, aber aktiv<br />

Cluster 6 Weibliche Altersarmut: einkommensarme Rentnerinnen, ohne große Hoffnungen,<br />

aber teilweise relativ hoher (resignativer?) Zufriedenheit<br />

Cluster 7 Prekärer Eigentums-Wohlstand: kinderreiche Ehepaare mit gut ausgestattetem<br />

Wohneigentum und hohen Belastungen, aber überdurchschnittlich zufrieden<br />

Im Vergleich der Ergebnisse der Clusteranalyse und der Gießener „Armutslagenbezogenen<br />

Haushaltstypologie“ zeigt sich eine relativ gute Übereinstimmung. Dies kann als – vorläufig –<br />

bestätigender Befund zur Struktur eines „harten Kerns“ von Haushalten in Armut bzw. Armutsnähe<br />

gewertet werden.<br />

Hinsichtlich des hier vorgeschlagenen Konzepts zur Messung von Defiziten in der Haushaltsproduktion<br />

zeigen die Ergebnisse der Clusteranalyse, dass mit den Indikatorenbereichen und<br />

Indikatoren Sachverhalte erfasst werden, die in der Haushaltswirklichkeit von Niedrigeinkommenshaushalten<br />

eine Rolle spielen. Anhaltspunkte für eine Änderung der Indikatorenbereiche<br />

und Indikatoren hat die Clusteranalyse nicht erbracht. Der hier entwickelte Vorschlag<br />

bedarf aber zunächst noch der fachlichen Diskussion und Spezifizierung in einzelnen Indikatorenbereichen<br />

sowie empirischer Tests für die Validierung des Messverfahrens.<br />

Mit Blick <strong>auf</strong> Maßnahmen der Armutsprävention durch Stärkung von Haushaltsführungskompetenzen<br />

können für die hier differenzierten Cluster ein unterschiedlicher Bedarf und eine<br />

unterschiedliche Akzeptanz von Bildungs-, Beratungs- und praktischen Unterstützungsmaßnahmen<br />

nur bedingt – aber mit Praxiserfahrungen übereinstimmend – abgeleitet werden.<br />

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