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Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

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8.2 Familieneinbindung<br />

Die Einbindung in die Familie ist für ältere Ausländerinnen und Ausländer im<br />

Allgemeinen von großer Bedeutung: Sie unterstützen vor allem ihre Kinder und Enkel<br />

durch Beratung und Hilfeleistungen in persönlichen Angelegenheiten und praktischen<br />

Fragen, finanzieller Unterstützung sowie Hilfe im Haushalt und bei der Kinderbetreuung.<br />

Umgekehrt helfen die zweite und dritte Generation der Eltern- bzw.<br />

Großelterngeneration u.a. bei Behördenangelegenheiten, Hausarbeiten und<br />

Arztbesuchen. Auch im sechsten Familienbericht des BMFSFJ wird <strong>auf</strong> hohe<br />

Solidarleistungen in Familien ausländischer Herkunft verwiesen, zum Beispiel bei der<br />

Erziehung von Kindern und der Versorgung und Pflege älterer und hilfebedürftiger<br />

Menschen. Diese Hilfe wird unabhängig davon geleistet, ob die Generationen in einem<br />

Haushalt oder in erreichbarer Nähe leben. Vor allem bei türkischen Familien werden<br />

Kinder in die erwarteten Hilfeleistungen im Alter mit einbezogen. Solche Hilfsleistungen<br />

spielen in Migrantenfamilien <strong>auf</strong>grund von kulturell unterschiedlichen Eltern-Kind-<br />

Beziehungen und auch der oft unzureichenden Einbindung in die institutionelle<br />

Altersversorgung in Deutschland vielfach eine große Rolle. Das Zusammenleben von<br />

mehreren Generationen erleichtert verwandtschaftliche Hilfeleistungen für ältere<br />

Familienmitglieder. Der Anteil der älteren Ausländerinnen und Ausländer, die in<br />

Zweigenerationenhaushalten leben, ist insgesamt doppelt so hoch wie der der älteren<br />

Deutschen. 58<br />

Die Verwandtschaftsbeziehungen verl<strong>auf</strong>en zumeist in einem hohen Grad an Stabilität<br />

über den gesamten Lebensl<strong>auf</strong> hinweg. 59 Die Lebenslage älterer Migrantinnen und<br />

Migranten ist vor allem durch eine Verknüpfung von alterstypischen mit<br />

migrationsspezifischen Merkmalen sowie durch den Umstand geprägt, dass diese in<br />

stärkerem Maße von Benachteiligung betroffen sind als deutsche Ältere.<br />

8.3 Gesundheit<br />

Untersuchungen ergeben, dass ältere Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten in<br />

stärkerem Maße körperlich beeinträchtigt und krank sind als deutsche Seniorinnen und<br />

Senioren. Die Ursachen dafür sind u.a.:<br />

58 vgl. Mikrozensus 1998<br />

59 vgl. BMFSFJ 2000<br />

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