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Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

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2. Input- und Outputrelationen der Haushaltsproduktion<br />

in prekärer Lebenslage<br />

von Rainer Hufnagel<br />

Zusammenfassung<br />

Neuere Überlegungen in der Armutsforschung fordern die Abkehr von einer eindimensionalen<br />

Sicht <strong>auf</strong> Armut, diese nicht länger allein als Einkommensarmut begreifend, sondern die<br />

Perspektive <strong>auf</strong> mehrere Dimensionen der Lebenslage verbreiternd. Die sich fort entwickelnde<br />

Theorie bedarf freilich eines Abgleichs an der Empirie. Hier bot sich der kürzlich der Wissenschaft<br />

zur Verfügung gestellte Datensatz zur Zeitbudgeterhebung 2002/02 des Statistischen<br />

Bundesamtes zur Erprobung an. Zunächst konnte in dieser Untersuchung gezeigt werden,<br />

dass mit Einkommensarmut weitere Reduktionen in wichtigen Indikatoren einhergehen,<br />

etwa was den Bildungserfolg und die Gesundheit der Kinder, die Qualität der Zeitverwendung<br />

der Erwachsenen oder auch die soziale Vernetzung der Haushalte betrifft.<br />

Von dieser multiplen Armut sind aber nicht alle Haushalte gleichermaßen betroffen. Auch<br />

unter prekären Bedingungen können sich Haushalte besser oder schlechter stellen. Als erklärende<br />

Ursachen für diese Varietät konnten Unterschiede in der Zeitverwendung und der Humanvermögensausstattung<br />

festgemacht werden. Aus diesen Ergebnissen können relevante<br />

sozialpolitische und sozialpädagogische Implikationen abgeleitet werden. Abschließend werden<br />

weitere Forschungsperspektiven entwickelt.<br />

2.1 Untersuchungskonzept<br />

Im Jahre 2003 hat das Statistische Bundesamt Deutschland die Ergebnisse der Zeitbudgeterhebung<br />

2001/02 der Forschung als scientific-use-file zur Verfügung gestellt. Das Gerüst der<br />

Zeitbudgeterhebung bildet eine Dokumentation der sozioökonomischen und demographischen<br />

Daten der Befragten. Daneben sind in der Zeitbudgeterhebung mehrere Spezifika besonders<br />

herausgearbeitet, die so oder in dieser Güte in anderen verbreiteten sekundären Forschungsdatenquellen<br />

nicht verfügbar sind. Für diese Untersuchung interessieren dabei insbesondere:<br />

A. Die außerordentlich detaillierte Erfassung der Zeitverwendung<br />

B. Die Beurteilung der Qualität der Zeitverwendung durch die Respondenten<br />

C. Die detaillierte Erfassung der sozialen Vernetzung der Haushalte.

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