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Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

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Finanzielle Allgemeinbildung u. Armut Expertise vom 09.02.2004 Seite 7<br />

beit zur Prävention einbezogen werden, so können die Multiplikatoreffekte<br />

potenziert werden.<br />

Sozial verantwortliche Anbieter können zur Finanziellen<br />

Allgemeinbildung wesentlich beitragen<br />

Das meiste Wissen über Finanzdienstleistungen wird den Verbraucherinnen<br />

und Verbrauchern über die Anbieterseite vermittelt. Werbung,<br />

Informationsbroschüren, Prospekte, Produkt<strong>auf</strong>klärung und Beratung<br />

enthalten die Elemente, aus denen sich die Vorstellungswelt vor allem<br />

armutsprekärer Haushalte über Finanzdienstleistungen speist. Der<br />

„SorglosKredit“ ebenso wie der „faule Schuldner“, die Orientierung<br />

<strong>auf</strong> das finanzierte Konsumgut statt <strong>auf</strong> die Finanzierung selber und<br />

die Auflösung des Zusammenhangs von Einkommen und Kreditrückzahlung<br />

im Bewusstsein der Betroffenen hat verheerende Folgen. Sozial<br />

verantwortliche Kreditgeber können in allen Informationsaspekten<br />

insoweit verantwortlich handeln, als sie die durch ihre Absatzinteressen<br />

bestimmten Inhalte deutlich unterschieden auch um Inhalte der<br />

finanziellen Allgemeinbildung erweitern. Dies gilt insbesondere für die<br />

Phase der Kreditdurchführung, in der es nicht mehr um Akquisition<br />

geht. Dabei sollten die folgenden 10 Regeln beachtet werden:<br />

1. Finanzielle Allgemeinbildung ist die kritische und an den Bedürfnissen<br />

der Nutzer orientierte Vermittlung von Allgemeinwissen, Verständnis<br />

und sozialer Handlungskompetenz im Umgang mit <strong>auf</strong> Kreditmöglichkeiten<br />

<strong>auf</strong>gebauten Finanzdienstleistungen, die die Menschen<br />

außerhalb ihrer beruflichen Sphäre für sich selber benutzen,<br />

um Einkommen und Ausgaben, Arbeit und Konsum während ihrer<br />

Lebenszeit sinnvoll miteinander zu verbinden.<br />

2. Der Bildungsprozess geht davon aus, dass der zu bildende Bürger<br />

bzw. Bürgerin als mündiger Verbraucher und mündige Verbraucherin<br />

eine aktive Rolle bei der Nutzung der Möglichkeiten einer<br />

Geldwirtschaft spielt und mit dafür verantwortlich ist, dass die Wirtschaft<br />

demokratische Chancen in einem transparenten Wettbewerb<br />

eröffnet.<br />

Die Bildung soll dazu dienen, die Verbraucher dazu zu befähigen, ihre<br />

Verantwortung in und für die Wirtschaft wahrzunehmen, indem sie<br />

dar<strong>auf</strong> einwirken, dass die Wirtschaft mit ihren Finanzdienstleistungen<br />

zur produktiven Lebens und Krisengestaltung beiträgt, so dass die Effektivität<br />

des Verbraucherrechts und ethisch verantwortliches Handeln<br />

wichtige Lernziele sind.<br />

3. Finanzielle Allgemeinbildung ist ein wechselseitiger Lernprozess.<br />

Nicht nur die Verbraucher, sondern auch die Anbieter lernen in diesem<br />

Prozess. Deshalb ist er als ein Kommunikationsprozess zu organisieren,<br />

der die Aspekte der Wirtschaftlichkeit mit den Aspekten der<br />

Nützlichkeit der Finanzdienstleistungen verbindet.<br />

4. Finanzielle Allgemeinbildung muss gruppen und situationsspezifisch<br />

entwickelt werden.<br />

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