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Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

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40% der ausländischen Bevölkerung besitzen die Staatsangehörigkeit ihres<br />

Herkunftslandes außerhalb der EU, je 17,9% sind Bürger der Anwerbeländer, die heute<br />

zur EU gehören sowie osteuropäischer Staaten. Vor allem Aussiedler und andere<br />

Zuwanderer aus Osteuropa verfügen über eine zweite Staatsangehörigkeit.<br />

Im Vergleich zu nur gut einem Fünftel (20,9%) der Zuwanderer, die bereits in der Phase<br />

der aktiven Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte bis 1972 eingewandert sind, zogen<br />

30,6% nach dem Anwerbestopp von 1973 in die Bundesrepublik. Demnach traf fast die<br />

Hälfte der zugewanderten Bevölkerung erst seit 1990 in Deutschland ein; dies betrifft<br />

sogar zwei Drittel (66,9%) der Migrantinnen und Migranten mit zweiter<br />

Staatsangehörigkeit. Die Migration findet zumeist in der Haupterwerbsphase oder in der<br />

Jugend statt. 35,8% kamen im Alter von 25 bis unter 45 Jahren, 29,4% emigrierten im<br />

Alter von 15 bis unter 25 Jahren erstmals nach Deutschland. 25,9% dagegen<br />

wanderten im Kindesalter ein (davon gehören 10,9% der so genannten zweiten<br />

Migrantengeneration an): Die kleinste Gruppe machen mit 9% diejenigen Zuwanderer<br />

aus, die nach dem 45. Lebensjahr zugewandert sind. Bei den hier genannten<br />

Migrationsmerkmalen ergeben sich keine gravierenden Unterschiede zwischen<br />

Männern und Frauen.<br />

2.1 Problematik der statistischen Erfassung<br />

Schwierig beim Datensatz des SOEP ist die Erfassung der Migrantenbevölkerung, die<br />

als zweite Generation einen Migrationshintergrund <strong>auf</strong>weist: Diese lässt sich - anders<br />

als die erste Generation - nicht mehr vollständig anhand der eigenen Herkunft oder der<br />

Staatsangehörigkeit erfassen. Man benötigt die Daten über die Zuwanderung<br />

mindestens eines Elternteils.<br />

Diese Tatsache verweist <strong>auf</strong> ein allgemeines Problem bei der Erfassung von Daten<br />

über Migrantengruppen: Migrantinnen und Migranten, die bereits eingebürgert sind oder<br />

auch die Zuwanderergruppe der Aussiedler werden in der Statistik als „Deutsche“<br />

erfasst. Sie sind allenfalls noch über eine zweite Staatsangehörigkeit erfassbar.<br />

Umgekehrt sind nicht alle Nichtdeutschen zugewandert. Eine differenzierte Betrachtung<br />

der jeweiligen Migrantengruppen erfordert demnach eine wesentlich verbesserte<br />

Dateninfrastruktur. Dies schließt eine Unterscheidung zwischen kurz- und längerfristige<br />

Migration und die Erhebung des Migrationsmotivs ein. Der ausländerrechtliche Status<br />

ist zwar ein wichtiges Merkmal, reicht aber allein nicht aus, um die jeweiligen<br />

Osteuropa/GUS“ definieren. Dies ist jedoch im Mikrozensus bisher nicht möglich, da die Staatsangehörigkeit durch<br />

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