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Lebensgestaltung auf Haushaltsebene

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(über 70.000 Personen) und erreichte1992 mit 32,4% (758.000 Personen) seinen<br />

Höchstwert. Die sinkenden Werte bei derselben Gruppe seit 1993 stehen in<br />

Zusammenhang mit der Einführung des Asylbewerberleistungsgesetzes, das<br />

Ausländerinnen und Ausländer mit nicht gesichertem Aufenthalt aus dem<br />

Sozialhilfebezug ausschließt und die Sozialhilfe von den Leistungen für Asylbewerber<br />

und Flüchtlinge entlastet. Gleichzeitig ist die Zahl der deutschen<br />

Sozialhilfeempfängerinnen und Sozialhilfeempfänger in den letzten 20 Jahren stark<br />

angestiegen. Ende 2002 betrug der Anteil der ausländischen Sozialhilfeempfängerinnen<br />

und Sozialhilfeempfängern 22,3%. 44<br />

4.4 Arbeitsbedingungen<br />

Unter schlechteren Arbeitsbedingungen und einer wenig flexiblen Arbeitsgestaltung<br />

klagen vor allem diejenigen Bevölkerungsgruppen, die sich in den schlechteren<br />

beruflichen Positionen befinden: So leiden rund 30% der Migrantinnen und Migranten<br />

aus der Türkei – und 32% der zweiten Generation – gegenüber 22% der Aussiedler<br />

unter schlechten Arbeitsbedingungen. Auffallend ist auch, dass überdurchschnittlich<br />

viele Frauen – deutsche wie nichtdeutsche - ihre Arbeitsgestaltung als wenig flexibel<br />

einschätzen. Außerdem liegt ihr durchschnittlicher Verdienst weit unter dem der<br />

Männer. Die Zuwanderer aus den EU-Staaten wiederum kommen den relativ guten<br />

Werten der deutschen Beschäftigten am nächsten.<br />

Trotz leichter Verbesserungen der Erwerbssituation der Zuwanderergruppen sind die<br />

Unterschiede zwischen ihnen und den Deutschen im Zeitraum von 1996 bis 2001 <strong>auf</strong><br />

ähnlichem Niveau bestehen geblieben.<br />

4.5 Wohnsituation<br />

Schlechtere Wohnbedingungen resultieren – neben der Größe der Familien - auch aus<br />

Diskriminierung bei der Wohnungssuche. So besagen Untersuchungen, dass die<br />

Betroffenen ihre Wohnung weitaus häufiger als zu klein, mangelhaft oder zu laut als<br />

deutsche Familien beurteilen. Außerdem befindet sich seltener ein Spielplatz im<br />

Wohnumfeld. 45<br />

44 vgl. DESTATIS 2003, 2003a und BMI 2004<br />

45 vgl. Holz/Skoluda (ISS) 2003: 150<br />

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