Coaching 2.0

III WIE geht TeleCoaching? – Ein Ratgeber für die Praxis
Fern und doch ganz nah – Beziehungsgestaltung am Telefon
(Stephan Josef Dick)
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Wenn ich von der Tätigkeit als TeleCoach erzähle, schütteln viele
Menschen den Kopf. Es scheint für die meisten Kollegen oder Personen,
die viel mit Coaching zu tun haben, kaum vorstellbar. „Es ist doch
wichtig, sich zumindest ein Mal gesehen zu haben“, so die meist vertretene
Ansicht. Die Erfahrung zeigt: „Nein, ist es nicht; im Gegenteil,
gerade das Nicht-Sehen eröffnet eine besondere Art von Coaching-
Partnerschaft!“
Auf die Frage, warum gerade über das Telefon ein besonderes Vertrauen
entstehen kann, bietet sich folgende Assoziation an: Sie lesen ein
Buch, dass Ihnen wirklich gefällt. Anschließend sehen Sie sich den Film
dazu an. In den meisten Fällen sind Sie enttäuscht. Warum? Das Buch
gab Ihnen die Möglichkeit, sich Ihre eigene Rahmengeschichte zu
erfinden. Diese ist sehr besonders, einzigartig, vielfältig, kreativ. Sie
haben Ihre ganz persönliche Beziehung zur Hauptfigur des Buches und
eine besonders tiefe Botschaft für sich selbst. Ändern sich Aspekte und
Botschaften während des Lesens, sind Sie ganz frei, Ihre Kreation zu
verändern und völlig neu zu gestalten. In dem Augenblick, wo wir das
Gehörte mit einem Bild verbinden, wird es „fester“. Haben wir den
Film gesehen, können wir das Buch nicht mehr mit den gleichen
Augen „lesen“ wie vorher.
Diese Aspekte lassen sich auf Coaching per Telefon übertragen. Der
Kunde erlebt seinen persönlichen Coach als einzigartig und sehr
besonders. Die Intensität und häufig auch die Intimität, die am Telefon
entsteht, bekommt eine Offenheit und Tiefe, die in einer räumlichen
Begegnung kaum vorstellbar ist. Auch hat die Partnerschaft am Telefon
etwas „leichtes und freies“. Von der Kreation des Super-Coachs bis hin
zum Erleben einer Einfachheit von Beziehung entsteht eine große
Bandbreite von Begegnungs- und Beziehungsmöglichkeiten. Der
gewohnte Kontakt übers Telefon erzeugt eine niedrige Schwelle, in
besonderen Situationen auch kurzfristig und häufig in Kontakt zu sein.
Es ist ein Privileg, so nahe und unterstützend im Leben eines Menschen
sein zu dürfen. Das Sich-Nicht-Sehen erleichtert dies enorm.
Der Kunde hat, wie bei der Identifikation mit der Hauptfigur eines
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