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Coaching 2.0

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V Exkurse<br />

Was war zuerst: Bild oder Ton? – Biologische und anthropologische Aspekte des<br />

Tele<strong>Coaching</strong>s (Thomas Göller)<br />

__________________________________________________<br />

(Gesellschaft) behaupten. Wir müssen uns in diesem Modus nicht verstellen<br />

und so tun als ob.<br />

Die Mauern des Seins<br />

Heißt das nun, dass Kommunizieren übers Telefon rein sachlich und<br />

emotionslos stattfindet? Ganz bestimmt nicht. Und dennoch wirken<br />

hier andere Gesetze, als wenn wir unseren Gesprächspartner auch<br />

sehen und ihm gegenüberstehen (oder sitzen).<br />

Dazu muss ich etwas ausholen: Unser Selbst („Ich bin.“) ist für andere<br />

in der Regel erst einmal verborgen. In unserer Erziehung haben wir<br />

gelernt, was beziehungsweise wer wir angeblich sind. Unsere Eltern<br />

(und andere an unserer Entwicklung beteiligte Personen) haben es uns<br />

immer wieder gesagt: „Du bist ...!“<br />

Es war und ist dieser eine Satz, den wir immer und immer wieder<br />

hören: „Du bist ein liebes Kind.“ – „Du bist ein böses Kind.“. „Du<br />

bist ein ungezogenes Mädchen“ – „Du bist ein fauler Junge.“. „Du bist<br />

frech/verlogen/vorlaut/unpünktlich/unmöglich …!“<br />

Ihnen fallen sicher noch viele weitere Variationen von „Du bist …–<br />

Aussagen“ ein.<br />

Dabei sind wir gar nicht so: Was hier nämlich gemeint ist, ist nur<br />

unser Verhalten! Nicht aber unser Sein!<br />

Es müsste also heißen, „Du bist ein liebenswerter Mensch, und Dein<br />

Verhalten (!) ist jetzt gerade so oder so und damit nicht in Ordnung.“<br />

Leider wird dieses „Du bist …“ in unserem Sprachgebrauch sehr<br />

häufig falsch benutzt. Mit fatalen Folgen.<br />

Verhalten und Sein sind nicht das Gleiche!<br />

Instinktiv wissen wir das. Aber so ist das mit den Glaubenssätzen in<br />

unserem Leben. Wenn wir etwas nur früh genug und oft genug gesagt<br />

bekommen, dann nehmen wir einfach an, dass es so ist.<br />

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