Coaching 2.0

III WIE geht TeleCoaching? – Ein Ratgeber für die Praxis
TelefonSEX – Frauen, Männer & das Telefon
(Maren Kaiser)
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Klienten scheinen von der Möglichkeit, am Telefon das Gesicht wahren
zu können, zu profitieren, indem sie sich leichter auf emotionale
Aspekte oder Körperarbeit einlassen können. Eine Beobachtung, die
von den weiblichen Coachs und einem männlichen Coach gleichermaßen
gemacht wurde. Ist das nur ein Effekt des Telefons? Möglicherweise
liegt die Ursache zusätzlich auch darin, dass Männer leichter mit
einem weiblichen Coach über ihre Gefühle sprechen. Oder weibliche
Coachs lenken die Aufmerksamkeit ihrer Klienten häufiger auf
Gefühle, da sie im Beziehungsbereich und damit auch bei den Emotionen
kommunikativ ihr Heimspiel haben (Schulz von Thun in Krummbier
2006).
2. These
Am Telefon steht der Mensch im Vordergrund, nicht das
Geschlecht. Da Klient und Coach sich nicht sehen, können sie auch
nicht durch eine besonders attraktive äußere Erscheinung, vielleicht
sogar erotische oder aber auch besonders unangenehme Ausstrahlung
des jeweils anderen Geschlechts abgelenkt werden.
Ein äußerlich sehr attraktives, genauso wie ein extrem unattraktives
Gegenüber stellt, anders als im PräsenzCoaching, beim TeleCoaching
weniger Ablenkung dar. Denn es fehlt ja schließlich der visuelle Eindruck.
Diesen Vorteil haben zwei der befragten Kolleginnen auch
benannt. Anderseits wird Attraktion und sexuelle Anziehung natürlich
auch über die Stimme transportiert, kann also auch am Telefon wirken.
Wir gehen jedoch davon aus, dass dieser Effekt deutlich geringer ist, da
wir „Augentiere“ sind und sehr stark auf visuelle Reize reagieren. Fakt
ist, dass über die Stimme am Telefon häufig ein anderer Eindruck vermittelt
wird bzw. der Mensch am anderen Ende der Leitung sich ein
anderes Bild macht als bei einer persönlichen Begegnung. Jeder von
uns kennt den manchmal auftretenden Überraschungseffekt bei einer
persönlichen Begegnung mit Menschen, die wir vorher nur vom Telefon
kannten. Unbewusst haben wir uns ein inneres Bild vom anderen
gemacht. Wenn wir die Person dann sehen, sind wir überrascht, obwohl
wir dieses innere Bild gar nicht klar hätten beschreiben können.
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