Coaching 2.0
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III WIE geht Tele<strong>Coaching</strong>? – Ein Ratgeber für die Praxis<br />
Fern und doch ganz nah – Beziehungsgestaltung am Telefon<br />
(Stephan Josef Dick)<br />
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zu sein, einfach sein zu dürfen, einen Freund zu haben. Der Kunde<br />
kann hier all seine Sehnsüchte von gewünschter Partnerschaft und<br />
Freundschaft auf den Coach im positiven Sinne projizieren.<br />
Nutzen stiften<br />
Eine weitere Gruppe von möglichen Kunden möchte in einem Erstgespräch<br />
die Qualität des Coachs erleben, um sich für einen <strong>Coaching</strong>-<br />
Prozess entscheiden zu können. Es gibt kein Patentrezept, in welcher<br />
Form und mit welchen methodischen Mitteln gearbeitet werden soll.<br />
Hier ist ganz einfach Kompetenz gefragt. Hier haben wir „Heimspiel“,<br />
können uns und unsere Fähigkeiten voll einbringen. Sollten Sie als<br />
Leser Fragen haben, wie genau methodische Kompetenz am Telefon<br />
vermittelt werden kann, verweise ich auf das Kapitel IV, <strong>Coaching</strong> unlimited<br />
– Methoden und Interventionen am Telefon, von Maren Kaiser.<br />
Was im Erstgespräch erstaunt, ist die Offenheit, auch dann, wenn bis<br />
dato keinerlei Beziehung vorhanden war. Detailfragen können in allen<br />
Aspekten gestellt werden. Es scheint so, als ob die Verschwiegenheit<br />
stillschweigend vorausgesetzt wird. Während ich zu Beginn meiner<br />
<strong>Coaching</strong>-Tätigkeit immer wieder betont hatte, dass diese Gespräche<br />
natürlich vertraulich sind, tue ich das heute nicht mehr. Die erstaunten<br />
Äußerungen der Gegenüber, dass sie das natürlicherweise voraussetzen,<br />
machten mir deutlich, dass meine Äußerungen unnötig waren und<br />
eher eine Unsicherheit erzeugten.<br />
Fazit: Bitte gehen Sie nicht schon mit einem fertigen Konzept, z. B.<br />
unbedingt etwas Besonderes als Coach leisten zu müssen, in ein Erstgespräch.<br />
Der Kunde bestimmt den Fokus. Das was bei ihm vorgeht,<br />
ist der wesentlichste Brennpunkt. Die Empfehlung lautet: Methodische<br />
Interventionen und Lösungsansätze nicht um jeden Preis anbieten. Es<br />
ist nicht notwendig zu beweisen wie gut Sie als Coach sind. Häufig<br />
stiften Sie mehr Nutzen, wenn das Gespräch an der Stelle beendet<br />
wird, wo der Kunde sich wahrgenommen und vollständig verstanden<br />
fühlt. Der Kunde sagt ja zu einer Vereinbarung, weil er sich gehört<br />
fühlt und damit das Vertrauen entsteht, dass sein Ziel in einem gemeinsamen<br />
Weg erreicht werden kann.<br />
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