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Coaching 2.0

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III WIE geht Tele<strong>Coaching</strong>? – Ein Ratgeber für die Praxis<br />

Fern und doch ganz nah – Beziehungsgestaltung am Telefon<br />

(Stephan Josef Dick)<br />

__________________________________________________<br />

Bitte höre mir zu<br />

Wenn ich dich bitte, mir zuzuhören, und du fängst an, mir Ratschläge<br />

zu erteilen, dann fühle ich mich unverstanden und in meiner<br />

Art zu empfinden nicht respektiert.<br />

Wenn ich dich bitte mir zuzuhören, und du fängst an, mir zu sagen,<br />

warum ich mich nicht so fühlen sollte, dann trampelst du auf meinen<br />

Gefühlen herum.<br />

Wenn ich dich bitte, mir zuzuhören, und du meinst, du müsstest<br />

etwas tun, um mein Problem zu lösen, dann hast du mir gegenüber<br />

versagt, so seltsam das klingen mag.<br />

Bitte höre mir zu, ich will nichts weiter, als gehört und verstanden zu<br />

werden. Ja es tut gut, wenn du nachfragst. Und es ist wunderbar,<br />

wenn du die Worte für das findest, was ich nicht in Worte fassen<br />

konnte, denn es tut so gut, einfach verstanden zu werden.<br />

Und: Ich kann für mich selbst einstehen. Ich bin nicht hilflos, vielleicht<br />

gerade mutlos und unsicher, aber nicht hilflos.<br />

Ich bitte dich darum, einfach dabei zu sein und mit anzuhören, was<br />

ich fühle, was ich empfinde, auch wenn es dir noch so schwer fällt<br />

meine scheinbare Hilflosigkeit auszuhalten. Wenn ich selbst die Botschaft<br />

verstehe, dann ist dies besser als jeder Ratschlag der mich im<br />

eigentlichen Sinne davon abhält, meine innere Not zu spüren.<br />

Meine Empfindungen, meine inneren Schmerzen haben einen Sinn<br />

und ich vertraue, dass ich sie im Zulassen loslasse, dass diese einfach<br />

da sein dürfen, heilen.<br />

Vielleicht ist das der Grund warum Gebete wirken - denn Gott hört<br />

einfach zu. Das ist heilsam. 32<br />

Dieser Text vom W. Sterling Edwards zeigt, dass es eigentlich mehr<br />

darum geht die vorhandene Offenheit und das vorhandene Vertrauen<br />

nicht zu zerstören als es zu erzeugen.<br />

Dies passiert besonders dadurch, indem wir das Gespräch verlangsamen<br />

und das Gehörte mit eigenen Sätzen zurückgeben. Sich wirklich<br />

verstanden zu fühlen vermittelt das Gefühl von Heimat, angenommen<br />

32 Text W. Sterling Edwards zugeschrieben, bearbeitet von Dorothee Bornath und<br />

Stephan Josef Dick.<br />

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