Coaching 2.0

III WIE geht TeleCoaching? – Ein Ratgeber für die Praxis
Ganz Ohr – Die Kunst des Zuhörens
(Sabine Engelhardt)
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müde Stimme hat kaum hohe Frequenzen. Wir nehmen sie als
„matt“ wahr. Gleichzeitig spricht der Gesprächspartner langsamer als
gewöhnlich, hat eine veränderte Sprachmelodie, benutzt weniger
Töne und geht zum Satzende mit der Melodie früher herunter. Dabei
ist es uns gar nicht bewusst, dass wir solche Auswertungen treffen.
Wir können die Stimme nur wahrnehmen und interpretieren, und
leider auch falsch interpretieren.“ 37
Nun wechseln wir die Perspektive von der Stimme des Klienten auf
den bewussten Einsatz der eigenen Stimme des Coachs.
Beziehungsaufbau: Sowohl in der Kontaktphase als auch während
des laufenden Prozesses können Sie dieses Wissen um Stimme und
Atmung aktiv nutzen, um eine empathische und vertrauensvolle Beziehung
aufzubauen. Sie bringen als Coach Ihre innere Haltung über die
Stimme zum Ausdruck. Somit geben Sie Ihrem Klienten direkt am
Anfang des Coachings das Gefühl, richtig und angenommen zu sein.
Vor einem TeleCoaching nehme ich mir ausreichend Zeit, um mich
zu sammeln und auf das Coaching einzustimmen und vorzubereiten.
„Guten Tag, Herr Müller, ich freue mich, dass Sie mich (so pünktlich)
anrufen!“
Tipp: Üben Sie diesen Satz mit unterschiedlicher Körperhaltung,
Mimik etc. und reflektieren Sie die Unterschiede. Was nehmen Sie
wahr? Merken Sie den Unterschied?
Sie hören, dass Herr Müller geräuschvoll in seinem Büro auf und ab
geht. „Herr Müller, fühlen Sie sich gestresst? Sie laufen in Ihrem
Büro auf und ab.“
Tipp: Vielleicht gehen Sie in Ihrem Beratungsraum ebenfalls auf und
ab, spüren und empfinden Sie seine Nervosität und seinen Stress. Sie
hören seine Stimme und nehmen seinen Zustand sowie Stimmung
wahr. Vielleicht haben Sie die Augen geschlossen und sind somit ganz
auf Ihren Klienten konzentriert.
Im Rapport ist die Wahrnehmungsfähigkeit nochmals gesteigert.
37 Vgl. http://www.stimmbildung-kuschik.de.
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