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Coaching 2.0

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IV <strong>Coaching</strong> unlimited –Interventionen und Methoden am Telefon (Maren Kaiser)<br />

Wirksamkeit am Telefon entfalten – Sprachliche Interventionen<br />

__________________________________________________<br />

auszumalen, lädt der Coach den Klienten ein, in eine leichte Trance zu<br />

gehen. Für den TeleCoach stellt sich jedoch die Frage, ob er darüber<br />

hinaus unter Verwendung von gezielten Trance-Induktionen und hypnotischen<br />

Techniken seine Klienten auch am Telefon in tiefe Trancen<br />

führen sollte.<br />

Bevor wir diese Frage beantworten, laden wir den Leser zu einem<br />

Exkurs zu den Themen Trance und Hypnose ein.<br />

Was ist eine Trance?<br />

Trance ist ein nach innen gerichteter Bewusstseinszustand, in dem<br />

man so intensiv mit seinen inneren Bildern, Denkprozessen und<br />

Gefühlen beschäftigt ist, dass man die Außenwelt nur noch reduziert<br />

oder gar nicht mehr wahrnimmt. Wir wechseln in unserem Alltag<br />

ständig zwischen einem nach außen gerichteten Wachzustand und<br />

einem nach innen gerichteten Trancezustand. Der Übergang ist fließend<br />

und die Trance kann von einer leichten „Alltagstrance“ bis hin<br />

zu tiefer Trance gehen. Trancen werden – je nach Tiefe – begleitet<br />

von physiologischen Reaktionen, wie sinkendem Muskeltonus,<br />

verlangsamter Atmung, verlangsamtem Puls, leichte Amnesien etc.<br />

(Moll 2006). Diese Phänomene können auch schon bei<br />

Alltagstrancen auftreten: Wir fahren mit dem Auto eine vertraute<br />

Strecke, z. B. von der Arbeit nach Hause und hängen dabei unseren<br />

Gedanken nach. Plötzlich sind wir vor der eigenen Haustür angekommen<br />

und fragen uns, wie wir dort hingekommen sind (Amnesie).<br />

Die Trance war jedoch nur so tief, dass wir noch in der Lage waren,<br />

Auto zu fahren, vor roten Ampeln zu halten und dem Verkehrsgeschehen<br />

zu folgen. Manchmal fragen wir uns sogar, ob die gerade<br />

eben passierte Ampel rot oder grün war. Sie war natürlich grün –<br />

unser Unbewusstes schützt uns davor, eine rote Ampel zu überfahren.<br />

Andere Beispiele für Alltagstrancen sind das völlige Abtauchen<br />

in ein spannendes Buch oder einen spannenden Film. Auch jede intensive<br />

Beschäftigung mit einer Aufgabe erzeugt eine leichte Trance.<br />

So erfolgt das konzentrierte Lesen dieses Textes ebenfalls in einer<br />

leichten Trance.<br />

Im NLP, aber sonst im <strong>Coaching</strong> werden sehr häufig diese leichten,<br />

durch einfache Fragen herbeizuführenden Trancen für die Arbeit mit<br />

dem Klienten genutzt. Hierbei handelt es sich meistens um so<br />

genannte fraktionierte Trancen: Der Klient geht entsprechend der<br />

Instruktion des Coachs kurz in Trance, z. B. „Spüren Sie nach, wie<br />

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