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Einführung in die Stochastik, Prof. Lerche - Abteilung für ...

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106 12 SCHLIEßENDE STATISTIK<br />

12.2 Punktschätzer<br />

Gegeben sei e<strong>in</strong> statistisches Modell (Ω, A, P θ , θ ∈ Θ). Dabei ist Ω <strong>die</strong> Beobachtungsmenge,<br />

A <strong>die</strong> σ-Algebra über Ω und {P θ ; θ ∈ Θ} e<strong>in</strong>e durch Θ ⊂ R k <strong>in</strong>dizierte Schar von<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsmaßen.<br />

12.2.1 Def<strong>in</strong>ition (Schätzer)<br />

E<strong>in</strong> Vektor T = (T 1 , . . . , T k ), bestehend aus Zufallsvariablen, heißt Schätzer, falls T (Ω) ⊂<br />

Θ gilt.<br />

12.2.2 Def<strong>in</strong>ition (Maximum-Likelihood-Schätzer)<br />

Sei {f θ (ω)|θ ∈ Θ} e<strong>in</strong>e durch θ <strong>in</strong>dizierte Schar von Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsfunktionen oder<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsdichten auf Ω. Dann heißt ˆθ(ω) := arg max f θ(ω) Maximum-Likelihoodθ∈Θ<br />

Schätzer von θ. Es gilt fˆθ(ω)<br />

(ω) = max f θ (ω).<br />

θ<br />

Somit stellt sich <strong>die</strong> Aufgabe: Maximiere für das beobachtete ω <strong>die</strong> Funktion θ ↦→ f θ (ω).<br />

12.2.3 Beispiele:<br />

1) B<strong>in</strong>omialverteilung:<br />

f θ (k) = ( n<br />

k)<br />

θ k (1 − θ) n−k , 0 ≤ k ≤ n, 0 ≤ θ ≤ 1.<br />

Hier ist der Maximum-Likelihood-Schätzer: ˆθ(k) = k n . Denn:<br />

∂<br />

∂θ f θ(k) = ! 0<br />

( n<br />

⇔ [kθ<br />

k)<br />

k−1 (1 − θ) n−k − (n − k)(1 − θ) n−k−1 θ k !<br />

] = 0<br />

( n<br />

⇒ θ<br />

k)<br />

k−1 (1 − θ) n−k−1 (k(1 − θ) − (n − k)θ) = 0<br />

⇒ k − kθ − nθ + kθ = 0<br />

⇒ k = nθ<br />

⇒ θ = k n<br />

⇒ ˆθ = k n .<br />

2) Poisson-Verteilung<br />

f θ (k) = θk<br />

k! e−θ , θ ∈ (0,∞), k ∈ N ∪ {0}.<br />

Hier ist ˆθ = k, da<br />

0 = ! ∂ ∂θ f θ(k) = kθk−1<br />

e −θ − θk<br />

k! k! e−θ<br />

⇒ 0 ! = k − θ ⇒ ˆθ = k.

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