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Einführung in die Stochastik, Prof. Lerche - Abteilung für ...

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4.5 Hypergeometrische Verteilung und B<strong>in</strong>omialverteilung 23<br />

4.4.2 Ziehen ohne Zurücklegen und mit Reihenfolge<br />

Sei (a 1 , . . . , a n ), 1 ≤ a i ≤ N für i = 1, . . . , n und a i ≠ a j für i ≠ j e<strong>in</strong>e Folge der Länge n.<br />

Dann gilt: P ({(a 1 , . . . , a n )}) = 1<br />

[N] n<br />

.<br />

Sei (ε 1 , . . . , ε n ) e<strong>in</strong>e 0-1-Folge der Länge n. Dann gilt:<br />

P ({(a 1 , . . . , a n )|a i ≠ a j für i ≠ j und ϕ(a i ) = ε i für i = 1, . . . , n, }) = [W ] r[S] n−r<br />

[N] n<br />

.<br />

Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit “r (0 ≤ r ≤ n) weiße Kugeln zu ziehen” ist nun:<br />

p(“r weiße”) = P ({(a 1 , . . . , a n ) | a i ≠ a j für i ≠ j und<br />

n∑<br />

ϕ(a i ) = r})<br />

i=1<br />

( ) n [W ]r [S] n−r<br />

=<br />

r [N] n<br />

= [W ] r/r! [S] n−r /(n − r)!<br />

[N] n /n!<br />

( ) ( )<br />

W S<br />

r<br />

=<br />

n − r<br />

( ) , 0 ≤ r ≤ n<br />

N<br />

n<br />

Wir nennen <strong>die</strong>se Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit p(r).<br />

Es gilt n ∑<br />

r=0<br />

( W<br />

r<br />

)( S<br />

n−r<br />

n<br />

r=0<br />

) (<br />

=<br />

W +S<br />

) n∑ ⇔ p(r) = 1. Damit ist p e<strong>in</strong>e Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsfunktion<br />

auf {0, . . . , n}. Das dazugehörige Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsmaß heißt <strong>die</strong> hypergeometrische<br />

Verteilung h(n; W, S).<br />

4.5 Hypergeometrische Verteilung und B<strong>in</strong>omialverteilung<br />

Wir gehen wieder von e<strong>in</strong>er Urne mit N Kugeln aus. Davon seien W Kugeln weiß und S<br />

Kugeln schwarz, W + S = N. Wir ziehen n-mal ohne Beachtung der Reihenfolge.<br />

Grundlegende Tatsache: Ist N groß im Verhältnis zu n, so unterscheiden sich „Ziehen<br />

mit Zurücklegen“ (B<strong>in</strong>omialverteilung) und „Ziehen ohne Zurücklegen“ (hypergeometrische<br />

Verteilung) nur wenig.<br />

Beispiel: „Wahlumfrage“:<br />

Anzahl der Wahlberechtigten N = 5 · 10 7 , Anzahl der Befragten n = 1200.<br />

Die genaue Formulierung <strong>die</strong>ser Tatsache lautet:<br />

Für N → ∞ erhöhe sich <strong>die</strong> Anzahl der weißen und der schwarzen Kugeln <strong>in</strong> der Urne.<br />

Das heißt: Die Anzahl W der weißen Kugeln und <strong>die</strong> Anzahl S der schwarzen Kugeln<br />

sollen beide von N abhängen. Um das zu verdeutlichen schreiben wir W N statt W und<br />

S N statt S. Natürlich gilt für alle N: W N + S N = N.

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