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Einführung in die Stochastik, Prof. Lerche - Abteilung für ...

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58 7 ERWARTUNGSWERT UND VARIANZ VON VERTEILUNGEN<br />

7.4.4 Hypergeometrische Verteilung<br />

In e<strong>in</strong>er Urne seien r rote und s schwarze Kugeln. Davon werden n Kugeln ohne Zurücklegen<br />

gezogen (n ≤ r +s). Um <strong>die</strong> Varianz der Anzahl der schwarzen Kugeln <strong>in</strong> der Ziehung<br />

zu bestimmen { def<strong>in</strong>ieren wir für i = 1, . . . , n <strong>die</strong> Zufallsvariablen<br />

1 falls i-te Kugel Schwarz ist<br />

X i =<br />

.<br />

0 sonst<br />

∑<br />

S n = n X i sei <strong>die</strong> Anzahl der schwarzen Kugeln <strong>in</strong> der Ziehung.<br />

i=1<br />

Mit p := P (X 1 = 1) =<br />

s gilt E(X r+s<br />

1) = E(X1) 2 = p und damit Var(X 1 ) = E(X1) 2 −<br />

(E(X 1 )) 2 = p − p 2 = p(1 − p).<br />

Es läßt sich zeigen, daß P (X i = 1) = P (X 1 = 1) = p für alle i und P (X j = 1, X k = 1) =<br />

für alle j ≠ k ist. (Siehe Krengel, Kap 2.7: Austauschbare Verteilungen.)<br />

s<br />

r+s<br />

Damit ist: Var(X i ) = E(X 2 i ) − (E(X i )) 2 = p − p 2 = p(1 − p) = Var(X 1 ) und<br />

Kov(X j , X k ) = E(X j X k ) − E(X j )E(X k ) = P (X j = 1, X k = 1) − p 2<br />

= p s − 1<br />

r + s − 1 − p2<br />

1<br />

= −p(1 − p)<br />

für j ≠ k.<br />

r + s − 1<br />

Unter Verwendung von Satz 7.3.5 folgt daraus:<br />

( n∑<br />

)<br />

n∑<br />

Var(S n ) = Var X i =<br />

i=1<br />

Var(X i ) + ∑<br />

i=1 j≠k<br />

1<br />

= nVar(X 1 ) − n(n − 1)p(1 − p)<br />

r + s − 1<br />

1<br />

= np(1 − p) − np(1 − p)(n − 1)<br />

[<br />

r + s − 1<br />

= np(1 − p) 1 − n − 1 ]<br />

.<br />

r + s − 1<br />

Kov(X j , X k )<br />

Wenn wir alle r + s Kugeln aus der Urne ziehen, erwarten wir natürlich, daß wir alle<br />

schwarzen Kugeln ziehen und somit S n auf jeden Fall den Wert s annimmt. Für n = r + s<br />

erwarten wir also Var(S n ) = 0. E<strong>in</strong> Vergleich mit der Formel bestätigt <strong>die</strong>se.<br />

7.5 Die Tschebychew-Ungleichung und das Gesetz der Großen<br />

Zahlen<br />

Seien X 1 , X 2 , ..., X n unabhängig und X n = 1 n<br />

Var ( ( )<br />

) 1<br />

n∑<br />

X n = Var X i<br />

n<br />

i=1<br />

n∑<br />

X i . Dann gilt:<br />

i=1<br />

= 1 (∑ ) Satz 7.3.5<br />

n Var {}}{<br />

Xi =<br />

2<br />

1<br />

n 2<br />

n∑<br />

Var(X i ).<br />

i=1

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