27.08.2014 Aufrufe

Einführung in die Stochastik, Prof. Lerche - Abteilung für ...

Einführung in die Stochastik, Prof. Lerche - Abteilung für ...

Einführung in die Stochastik, Prof. Lerche - Abteilung für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5.3 Bayessche Formel 33<br />

5.2.2 Beispiel: Das Ziegenproblem (Aufgabe 4 auf dem ersten Übungsblatt)<br />

Es gibt zwei mögliche Strategien. Die e<strong>in</strong>e ist ohne Wechseln, <strong>die</strong> andere ist mit Wechseln.<br />

Welche ist besser?<br />

1. Strategie: Ohne Zusatz<strong>in</strong>formationen wird man mit Gleichverteilung raten. Die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

beim ersten Raten den Hauptgew<strong>in</strong>n zu treffen ist 1 . Da man nicht wechselt,<br />

3<br />

ändert sich durch den zweiten Rateversuch nichts an der Gew<strong>in</strong>nwahrsche<strong>in</strong>lichkeit. Die<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit zu gew<strong>in</strong>nen ist also 1.<br />

3<br />

2. Strategie: Das erste Rateergebniss wird unter Benutzung der Information des Showmasters<br />

korrigiert. R i , i = 1, 2 seien <strong>die</strong> Rateergebnisse <strong>in</strong> Stufe i.<br />

Sei P 1 das Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsmaß, das vorliegt, falls der Hauptgew<strong>in</strong>n h<strong>in</strong>ter Tür 1 steht.<br />

Es gilt P 1 (R 1 = j) = 1 , j = 1, 2, 3.<br />

3<br />

Bei Methode 2 gilt auch noch:<br />

a) P 1 (R 2 = 1|R 1 = 1) = 0<br />

b) P 1 (R 2 = 1|R 1 = 2) = 1<br />

c) P 1 (R 2 = 1|R 1 = 3) = 1<br />

Dies folgt, da der Quizmaster Tür 3 oder Tür 2 als nicht besetzt zeigen muß.<br />

Nach Satz 5.2.1 gilt:<br />

P 1 (R 2 = 1) =<br />

3∑<br />

i=1<br />

P 1 (R 2 = 1|R 1 = i)P 1 (R 1 = i) = 0 · 1<br />

3 + 1 · 1<br />

3 + 1 · 1<br />

3 = 2 3 .<br />

5.3 Bayessche Formel<br />

5.3.1 Satz (Bayessche Formel)<br />

Sei (Ω, P ) e<strong>in</strong> Wahrsche<strong>in</strong>lichkeitsraum, {B 1 , ..., B l } disjunkte Zerlegung von Ω und A ⊂<br />

Ω. Dann gilt <strong>die</strong> Bayessche Formel:<br />

Beweis:<br />

P (B j |A) = P (A ∩ B j)<br />

P (A)<br />

P (B j |A) =<br />

5.3.2 Beispiel: Farbenbl<strong>in</strong>dheit<br />

P (A|B j )P (B j )<br />

.<br />

l∑<br />

P (A|B m )P (B m )<br />

m=1<br />

5.1.3,(2)<br />

{}}{<br />

= P (A|B 5.2.1<br />

j)P (B j ) {}}{<br />

=<br />

P (A)<br />

P (A|B j )P (B j )<br />

.<br />

l∑<br />

P (A|B m )P (B m )<br />

M männlich, W weiblich, fb farbenbl<strong>in</strong>d.<br />

P (M) = P (W ) = 1, P (fb|M) = 1 , P (fb|W ) = 1 .<br />

2 12 288<br />

Was ist <strong>die</strong> Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit männlich zu se<strong>in</strong>, wenn man farbenbl<strong>in</strong>d ist?<br />

m=1<br />

P (M|fb) =<br />

1<br />

P (fb|M)P (M)<br />

P (fb|M)P (M) + P (fb|W )P (W ) =<br />

12 · 1<br />

2<br />

1 · 1 + 1 · 1<br />

12 2 288 2<br />

= 24<br />

25 .

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!