Einführung in die Stochastik, Prof. Lerche - Abteilung für ...
Einführung in die Stochastik, Prof. Lerche - Abteilung für ...
Einführung in die Stochastik, Prof. Lerche - Abteilung für ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
19<br />
4 Gleichverteilungen und Komb<strong>in</strong>atorik<br />
4.1 Die Gleichverteilung<br />
4.1.1 Die Gleichverteilung<br />
Bei der Gleichverteilung betrachten wir e<strong>in</strong>en endlichen Grundraum Ω und gehen davon<br />
aus, daß alle Elementarereignisse aus Ω mit der gleichen Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>treten.<br />
(E<strong>in</strong> Element ω ∈ Ω heißt Elementarereignis.)<br />
Aus 1 = ∑ p(ω) = #Ω · p(ω) folgt p(ω) = 1 für alle ω ∈ Ω.<br />
#Ω<br />
ω∈Ω<br />
Für A ⊂ Ω gilt: P (A) = #A<br />
Anzahl der günstigen Fälle<br />
. In Worten: P (A) = .<br />
#Ω Anzahl der möglichen Fälle<br />
E<strong>in</strong> Gleichverteilungsproblem besteht also <strong>in</strong> der Bestimmung der Anzahl der günstigen<br />
Fälle und der Anzahl der möglichen Fälle.<br />
4.1.2 E<strong>in</strong>leitendes Beispiel<br />
In e<strong>in</strong>er Urne s<strong>in</strong>d 5 weiße und 4 schwarze nicht nummerierte Kugeln. Es werden 3 Kugeln<br />
gezogen. Was ist <strong>die</strong> Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit 2 weiße und e<strong>in</strong>e schwarze Kugel zu ziehen?<br />
Die Anzahl der möglichen Fälle ist ( 9<br />
3)<br />
. Die Anzahl der günstigen Fälle ist<br />
( 5<br />
2)( 4<br />
1)<br />
.<br />
Die gesuchte Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit beträgt also (5 2)( 4 1)<br />
( 9 3)<br />
= 10<br />
21 .<br />
4.2 Das Komb<strong>in</strong>ationspr<strong>in</strong>zip<br />
4.2.1 Das Komb<strong>in</strong>ationspr<strong>in</strong>zip <strong>in</strong> Worten<br />
Sei Ω e<strong>in</strong>e Menge von n-Tupeln ω = (ω 1 , . . . , ω n ), <strong>die</strong> man als Ergebnisse e<strong>in</strong>es aus n<br />
Teilexperimenten bestehenden Zufallsexperiments auffassen kann, wobei ω i das Ergebnis<br />
des i-ten Teilexperiments ist. Für das erste Teilexperiment gebe es k 1 mögliche Ausgänge.<br />
Für jedes i sei k i <strong>die</strong> Zahl der möglichen Ausgänge des i-ten Teilexperimentes, unabhängig<br />
davon wie <strong>die</strong> früheren Teilexperimente ausgegangen s<strong>in</strong>d. Dann ist #Ω = k 1 . . . k n .<br />
4.2.2 Das Komb<strong>in</strong>ationspr<strong>in</strong>zip <strong>in</strong> Formeln<br />
Seien A 1 , A 2 , . . . , A n endliche Mengen und Ω ⊂ A 1 × . . . × A n .<br />
Sei k j ∈ N mit k 1 = |A 1 |, k j ≤ |A j | für j = 2, . . . , n.<br />
Sei Ω j ω ′ 1 ,...,ω′ j−1<br />
= {(ω 1 , . . . , ω j )|ω i = ω ′ i, i = 1, . . . , j − 1} für j = 2, . . . , n und<br />
sei Ω = {(ω 1 , . . . , ω n )|ω 1 ∈ A 1 , (ω 1 , . . . , ω i ) ∈ Ω i ω 1 ,...,ω i−1<br />
für i = 2, . . . , n}.<br />
∏<br />
Gilt für j = 2, . . . , n |Ω j ω 1 ,...,ω j−1<br />
| = k j für alle (ω 1 , . . . , ω j−1 ), so folgt #Ω = n k j .<br />
j=1