Geschäftsbericht 2008 (PDF/2 MB) - Knappschaft-Bahn-See

8 Jahresbilanz 2008
Fusion des Knappschaftskrankenhauses
Recklinghausen mit der
Paracelsus-Klinik Marl zur Klinikum
Vest GmbH
Knappschaft pilotiert als einzige
Pflegekasse deutschlandweit ein
Modellprojekt Pflegestützpunkt
Im Gesundheitsbereich tragen insbesondere die Knappschaftskrankenhäuser,
Krankenhausbeteiligungen und Reha-Kliniken zum guten Ansehen der
Knappschaft-Bahn-See in ihren Regionen maßgeblich bei. Daher ist es unternehmensstrategisch
von Bedeutung, die Gesundheitseinrichtungen langfristig
in einem hart umkämpften Gesundheitsmarkt erfolgreich zu positionieren,
um weiterhin eine verlässliche Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau
sicher stellen zu können. Hierzu hat die Knappschaft in den vergangenen
Jahren einige ihrer Knappschaftskrankenhäuser in Beteiligungsgesellschaften
eingebracht – 1995 das Knappschaftskrankenhaus Essen in die Kliniken
Essen-Mitte (KEM), 1996 das Knappschaftskrankenhaus Peißenberg in die
Krankenhaus GmbH Landkreis Weilheim-Schongau, 2001 das Knappschaftskrankenhaus
Bardenberg in das Medizinische Zentrum Kreis Aachen und
2002 das Knappschaftskrankenhaus Gelsenkirchen in die Bergmannsheil und
Kinderklinik Buer GmbH (BKB). Im Geschäftsjahr 2008 konnte nun durch die
Fusion des Knappschaftskrankenhauses Recklinghausen mit der Paracelsus-
Klinik Marl zur Klinikum Vest GmbH das größte Krankenhaus der vestischen
Region geschaffen und damit nachhaltig Versorgungssicherheit für die Region
hergestellt werden. Das neue Klinikum Vest hat das Potential zu einem Krankenhaus
der absoluten Maximalversorgung. Für die Knappschaft als Versorger
und Versicherer zugleich ergeben sich durch die Fusion neue Potentiale auch
im Bereich des integrierten Vollversorgungsnetzes proGesund.
Die Pflegeversicherung stand im Jahr 2008 im Zeichen des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes,
das am 1. Juli 2008 in Kraft trat. Es enthält nach dem
Grundsatz „ambulant vor stationär“ Leistungsausweitungen insbesondere
im ambulanten Bereich, die Auswirkungen auf die vertraglichen Beziehungen
zu den Leistungsgerbringern haben. Einen besonderen Schwerpunkt legt die
Knappschaft seit Einführung der Pflegeversicherung 1995 auf eine kompetente
und kundenfreundliche Pflegeberatung. Seit dem 1. Januar 2009
besteht darüber hinaus nunmehr ein gesetzlicher Anspruch auf Beratung und
Hilfestellung durch einen Pflegeberater der Pflegekasse. Anspruchsberechtigt
sind alle Personen mit einer anerkannten Pflegestufe sowie diejenigen, die
einen Leistungsantrag gestellt und einen erkennbaren Hilfe- und Betreuungsbedarf
haben. Das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz sieht hierzu die
Einrichtung von Pflegestützpunkten vor. Die Knappschaft wird in Folge dieses
Gesetzes alleine in Nordrhein-Westfalen 14 Pflegestützpunkte verantwortlich
aufbauen. Erprobt wird die Errichtung und der Betrieb dieser Pflegestützpunkte
zunächst in mehreren vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten
Modellprojekten. Unter den insgesamt bundesweit 17 Modellträgern
ist die Knappschaft die einzige Kranken- und Pflegekasse, die ein solches
Modellvorhaben am Standort Moers pilotiert.