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Die Entwicklung des Qualitätssicherungsprozesses in den ...

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3.2.4 Pädagogische Handlungspraxis<br />

Interne Abläufe und Planung: Das <strong>in</strong>terne Team <strong>des</strong> Jugendhauses trifft sich e<strong>in</strong>mal<br />

wöchentlich zur Absprache e<strong>in</strong>es Wochenplanes. <strong>Die</strong> Gespräche beziehen sich weder auf e<strong>in</strong>e<br />

strategische Interventionsplanung, deren Umsetzungsstand überprüft wird, noch wer<strong>den</strong><br />

grundsätzlich Zielerreichungsgrade vorab gesetzter Ziele besprochen. <strong>Die</strong> Ziele <strong>des</strong><br />

Teamgesprächs wer<strong>den</strong> eher als e<strong>in</strong>e Art Analyse der Ist-Situation beschrieben.<br />

Nach der Schilderung <strong>des</strong> Erziehers müssen immer wieder auch ungeplante und unplanbare<br />

Situationen <strong>in</strong> die Reflexion mit e<strong>in</strong>fließen, weil neben <strong>den</strong> planmäßigen Interventionen im<br />

Jugendhaus auch e<strong>in</strong>e große Anzahl spontaner, aber nicht m<strong>in</strong>der wichtiger Reaktionen der<br />

Pädagogen gefordert s<strong>in</strong>d. Auch und gerade im offenen Raum, der sich durch die <strong>in</strong>tuitive,<br />

ungeplante und unstrukturierte Interaktion der Jugendlichen kennzeichnet, s<strong>in</strong>d nicht planbare<br />

pädagogische Interventionen von großer Bedeutung.<br />

<strong>Die</strong> Art und Weise der pädagogischen Intervention lassen sich dieser Beschreibung nach <strong>in</strong> drei<br />

Grade gliedern: a) die systematisch und u.U. langfristig geplante und durch Indikatoren<br />

überprüfbare pädagogische Intervention, b) die kurzerhand geplante Intervention, mit der<br />

kurzfristig auf e<strong>in</strong>en i<strong>den</strong>tifizierten <strong>Entwicklung</strong>sbedarf oder e<strong>in</strong> Problem reagiert wird und c)<br />

die nicht planbare Intervention oder Improvisation, deren Konsequenzen kurzfristig<br />

„vorgedacht“ wer<strong>den</strong> müssen und die sich ad-hoc aus dem <strong>in</strong>teraktiven Mite<strong>in</strong>ander der<br />

Jugendlichen im Jugendhaus ergibt.<br />

Pädagogisches Rollenverständnis: Im Laufe <strong>des</strong> Interviews wurde deutlich, dass aufgrund der<br />

Größe <strong>des</strong> möglichen Handlungsspektrums, das der Erzieher im Jugendhaus zu bewältigen hat,<br />

besonders die pädagogische Qualität der Offenen Arbeit klar umrissen wer<strong>den</strong> sollte.<br />

<strong>Die</strong> Beschreibung der pädagogischen Qualität wird allgeme<strong>in</strong> als schwierig empfun<strong>den</strong>, weil<br />

das Wirkungsfeld der Erzieher im Jugendhaus sehr vielfältig ist und dieser ständig zwischen<br />

unterschiedlichen Rollen und Funktionen wechselt.<br />

Komplexität der Erzieherrolle <strong>in</strong> der Offenen Jugendarbeit: Der Erzieher muss durch se<strong>in</strong><br />

Verhalten <strong>den</strong> Zugang zu <strong>den</strong> Jugendlichen f<strong>in</strong><strong>den</strong>, also ihre „Sprache sprechen“ und sie <strong>in</strong><br />

ihren Interessen und Wertvorstellungen treffen und diese wertschätzen. Andererseits ist er ke<strong>in</strong><br />

„Kumpel“, er hat auch immer wieder Grenzen zu setzen und muss auch sanktionierend<br />

e<strong>in</strong>greifen.<br />

<strong>Die</strong> Schwierigkeit se<strong>in</strong>er pädagogischen Funktion besteht also dar<strong>in</strong>, se<strong>in</strong>e Rollen und<br />

Funktionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er entsprechen<strong>den</strong> Balance zu halten.<br />

<strong>Die</strong>se Prozesse zu beschreiben, ist <strong>des</strong>halb problematisch, weil der Erzieher hierfür e<strong>in</strong>en<br />

kont<strong>in</strong>uierlichen Reflexionsprozess über se<strong>in</strong>e pädagogische Rolle benötigen würde, was <strong>den</strong><br />

zeitlichen Rahmen se<strong>in</strong>er Arbeit sprengen würde.<br />

Notwendige Kompetenzen <strong>in</strong> der Offenen Jugendarbeit: <strong>Die</strong> pädagogische Qualität besteht<br />

darüber h<strong>in</strong>aus aus konkreten Hilfe- und Beratungsansätzen.<br />

Da die Offene Arbeit nur wenig Raum für <strong>den</strong> kont<strong>in</strong>uierlichen Aufbau von Hilfe- oder<br />

Beratungsstrukturen erlaubt und weil die Jugendlichen selbst e<strong>in</strong>en Großteil der Interaktionen<br />

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