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Die Entwicklung des Qualitätssicherungsprozesses in den ...

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Jugendhaus, während das Aufgabenfeld der Educatrice diplomée sich stärker auf <strong>den</strong> direkten<br />

Kontakt und die Interaktion mit <strong>den</strong> Jugendlichen konzentriert.<br />

Nach <strong>den</strong> Stellenbeschreibungen <strong>des</strong> Schëtter - Jugendhauses s<strong>in</strong>d die Aufgaben <strong>des</strong> Educateur<br />

gradués u.a.: Verwaltung <strong>des</strong> Budgets, Kontaktpflege mit zuständigen Ämtern und Behör<strong>den</strong>,<br />

Erarbeitung von Informationsmaterialen, Herstellung von Kontakten zu Jugendhäusern,<br />

Vere<strong>in</strong>en und E<strong>in</strong>richtungen, Ausarbeitung <strong>des</strong> Grundkonzepts und der pädagogischen Ansätze<br />

und Maßnahmen oder Betreuung von Praktikanten.<br />

<strong>Die</strong> Aufgaben der Educatrice diplomée s<strong>in</strong>d u.a.: die Umsetzung konkreter Maßnahmen,<br />

Aktivitäten und Projekte mit <strong>den</strong> Jugendlichen und die Unterstützung <strong>des</strong> Educateur gradué bei<br />

<strong>den</strong> täglichen Abläufen im Jugendhaus. Dennoch: der diplomierte Erzieher koord<strong>in</strong>iert und<br />

rechnet se<strong>in</strong>e Projekte selbst ab, so dass nicht 100% klar wird, wor<strong>in</strong> der Kompetenzunterschied<br />

beider Stellen liegt.<br />

In <strong>den</strong> Stellenbeschreibungen fällt zudem auf, dass die pädagogischen Aufgaben und<br />

Kompetenzen der Erzieher im Vergleich zu konzeptionellen und adm<strong>in</strong>istrativen Aufgaben nur<br />

ansatzweise beschrieben wer<strong>den</strong>. Im Rahmen <strong>des</strong> Interviews wurde jedoch sichtbar, dass gerade<br />

die pädagogischen Kompetenzen e<strong>in</strong>e entschei<strong>den</strong>de Rolle spielen, wenn es um die Umsetzung<br />

e<strong>in</strong>er hochwertigen und erfolgreichen Jugendarbeit geht.<br />

Nach Angaben <strong>des</strong> Erziehers wurde im Rahmen <strong>des</strong> Qualitätsprojektes mit <strong>den</strong> beteiligten<br />

Akteuren hierüber diskutiert. Allerd<strong>in</strong>gs wurde entschie<strong>den</strong>, die pädagogischen Ansätze im<br />

Vergleich zu <strong>den</strong> konzeptionellen Aufgaben der Offenen Jugendarbeit <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

Stellenbeschreibungen bis auf weiteres zu vernachlässigen.<br />

<strong>Die</strong>s e<strong>in</strong>erseits, so der Erzieher, um <strong>den</strong> zeitlichen Rahmen <strong>des</strong> Projektes nicht zu sprengen. Als<br />

zweiten Grund wurde angegeben, dass die Interessen und die darauf abgestimmten Vorlagen,<br />

Informationsmaterialien oder Fortbildungen <strong>des</strong> M<strong>in</strong>isteriums und <strong>des</strong> SNJ überwiegend auf<br />

Managementthemen ausgerichtet seien und weniger auf die Analyse und Beschreibung der<br />

sozialpädagogischen Handlungsansätze.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Problem wird auch dar<strong>in</strong> gesehen, dass die vielen adm<strong>in</strong>istrativen Aufgaben, die<br />

die Fachkräfte im Jugendhaus zu erledigen hätten, wenig Raum für die schriftliche Reflexion<br />

und Dokumentation der pädagogischen Ansätze ließen. In der Konsequenz sei es <strong>des</strong>halb so,<br />

dass <strong>in</strong> <strong>den</strong> Arbeitsdokumenten häufig nur e<strong>in</strong>e Teilrealität abgebildet würde.<br />

<strong>Die</strong> pädagogische Arbeit am Jugendlichen und <strong>in</strong>sbesondere im Rahmen <strong>des</strong> offenen Treffs,<br />

stünde <strong>in</strong> der täglichen Arbeit im Jugendhaus wesentlich weiter im Vordergrund als aus vielen<br />

theoretischen Beschreibungen von qualitativ hochwertiger Jugendarbeit ersichtlich würde.<br />

In der Praxis wäre es obligatorisch, dass die Fachkräfte ihre Ansätze im Alltag planen und ihre<br />

Vorgehensweisen reflektieren, dies erfolge allerd<strong>in</strong>gs selten <strong>in</strong> schriftlicher Form.<br />

Nach Angaben <strong>des</strong> Erziehers sollten die Stellenbeschreibungen als e<strong>in</strong>e Basis betrachtet wer<strong>den</strong>,<br />

die nach und nach weiter ausdifferenziert wer<strong>den</strong> muss. In e<strong>in</strong>er zweiten und dritten Phase ist<br />

demnach geplant, Aufgabenbeschreibungen für <strong>den</strong> Träger zu verfassen und solche Prozeduren<br />

und Arbeitsabläufe zu beschreiben, die im Jugendhausalltag obligatorisch s<strong>in</strong>d und sich<br />

regelmäßig wiederholen.<br />

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