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Die Entwicklung des Qualitätssicherungsprozesses in den ...

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• Neben der strategischen Planung und Evaluation von Maßnahmen, besteht e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Herausforderung für die Erzieher dar<strong>in</strong>, die spontanen Situationen, die täglich im<br />

Jugendhaus beobachtet und bewertet wer<strong>den</strong> und auf die reagiert wer<strong>den</strong> muss,<br />

systematisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Beschreibung e<strong>in</strong>zuordnen. <strong>Die</strong> pädagogische Qualität liegt demnach<br />

nur zum Teil <strong>in</strong> der konzeptionellen Planung strategischer Schritte, sie liegt auch <strong>in</strong> der<br />

kurzfristigen „Planung“ von Reaktionen und Interventionen im konkreten Umgang mit der<br />

Zielgruppe. Hierzu ist es besonders wichtig, dass die Fachkraft sich ihrer Rolle und ihrer<br />

Aufgaben bewusst ist, <strong>den</strong>n nur so kann sie adäquat handeln und die pädagogische Qualität<br />

der Offenen Arbeit sicherstellen.<br />

Was genau ist mit der pädagogischen Qualität Offener Jugendarbeit geme<strong>in</strong>t?<br />

• <strong>Die</strong> Gespräche mit <strong>den</strong> Jugendhausmitarbeitern haben gezeigt, dass wesentliche<br />

Kompetenzen e<strong>in</strong>es Pädagogen <strong>in</strong> der Offenen Arbeit mit Jugendlichen dar<strong>in</strong> liegen, e<strong>in</strong>e<br />

für <strong>den</strong> Jugendlichen verständliche und ihn motivierende Kommunikation mit ihm<br />

aufzubauen. Hierzu ist es besonders wichtig, dass der Pädagoge immer wieder aufs Neue<br />

die richtige Balance zwischen der Rolle der Respektsperson, der Vertrauensperson, dem<br />

Berater und dem „Mitspieler“ erreicht.<br />

• Der Pädagoge hat die Konsequenzen se<strong>in</strong>er Interventionen voraus zu <strong>den</strong>ken und stets<br />

überlegt zu handeln. Besonders wichtig ist auch, dass die Jugendlichen ihn als<br />

Respektsperson akzeptieren, d.h. Versuche der Jugendlichen, ihre Grenzen zu testen, sollten<br />

entsprechend beantwortet wer<strong>den</strong>.<br />

• <strong>Die</strong> Anforderung an die Fachkräfte besteht also dar<strong>in</strong>, zu beobachten und zu entschei<strong>den</strong>, ob<br />

und <strong>in</strong> welcher Form <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e offene Situation e<strong>in</strong>gegriffen wer<strong>den</strong> soll. Z.B. zur<br />

Unterstützung <strong>in</strong> Konflikten, zur Motivation und zur Förderung von Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>zelner, zum Schutz der e<strong>in</strong>richtungs<strong>in</strong>ternen Regeln oder zur Vertrauensbildung und<br />

Bearbeitung von <strong>in</strong>dividuellen Problemen.<br />

All diese Ansätze können im Offenen Raum wichtig und notwendig wer<strong>den</strong>, ohne dass sie<br />

planbar oder regulierbar, oder gar standardisierbar wären. Qualitätssicherung ist <strong>in</strong> diesem<br />

Moment durch die Herstellung <strong>des</strong> Bewusstse<strong>in</strong>s und <strong>des</strong> Wissens über die pädagogische<br />

Handlungsbasis erreichbar, d.h. je besser die pädagogische Fachkraft ihr Aufgabenspektrum<br />

kennt und die Interventionen reflektiert, umso eher ist die Qualität der pädagogischen Arbeit im<br />

Offenen Raum gewährleistet.<br />

<strong>Die</strong> pädagogische Qualität entwickelt sich demnach anhand unterschiedlicher<br />

Kompetenzdimensionen, nämlich der pädagogischen und professionellen Kompetenz als<br />

Erzieher (professionelle Kompetenz), der Kompetenz, strategische und auch kurzfristige<br />

konzeptionelle Überlegungen umzusetzen (konzeptionelle Kompetenz), der Kenntnis über die<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gen und Ziele der Offenen Jugendarbeit sowie ihrer Metho<strong>den</strong><br />

(Metho<strong>den</strong>kompetenz) und der Übung <strong>in</strong> der Anwendung von Planungs- und<br />

Evaluations<strong>in</strong>strumenten (Analysekompetenz).<br />

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