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PDF, 15 MB, Datei ist nicht barrierefrei - Asse II

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B IfG 19/2003 Rev. 02<br />

Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage <strong>Asse</strong><br />

in der Betriebsphase<br />

95<br />

Gebirgsbewegungen wird der kontinuierliche Verformungsprozess von Konvergenzsprüngen<br />

begleitet. Die Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten derartiger Erscheinungen in situ <strong>ist</strong><br />

gegeben, wenn es in der Einleitungsphase zu einem teilweisen Stützkraftverlust im Versatz<br />

und zu lokalen Kriechbruchvorgängen kommt.<br />

Der zweitgenannte Mechanismus steht im Zusammenhang mit einem<br />

geschwindigkeitsabhängigen Scherversagen an Trennflächen im Gebirge. Es <strong>ist</strong> bekannt,<br />

dass ein Auftreten stick-slip-artiger Gleitbewegungen an Gesteinstrennflächen u.a. von der<br />

Verschiebungsgeschwindigkeit abhängt ([23]). Bei Annahme derartiger dynamischer<br />

Beanspruchungen im Deckgebirge der <strong>Asse</strong> können Auswirkungen auf Fließwege <strong>nicht</strong><br />

ausgeschlossen werden. Die Besorgnisse gelten grundsätzlich für den Fall einer erheblichen<br />

Aktivierung der Gebirgsbewegungen in der Phase der Schutzfluideinleitung.<br />

Diese skizzierten Unwägbarkeiten während der Einleitungsphase stellen ein Risiko auf dem<br />

Weg zu einem gebirgsmechanisch stabilen Zustand in der Nachbetriebsphase dar und es <strong>ist</strong><br />

zu überprüfen, inwieweit dieses Risiko durch zusätzliche bergtechnische Maßnahmen in<br />

erforderlichem Maße abzubauen <strong>ist</strong> und abgebaut werden kann.<br />

Gebirgsmechanische Zielsetzung zusätzlicher technischer Maßnahmen muss dabei sein,<br />

den gegenwärtigen Zustand hinsichtlich der Konvergenz- und Verschiebungsgeschwindigkeit<br />

im Bereich der Südflanke der <strong>Asse</strong> während der Einleitungsphase aufrechtzuerhalten bzw.<br />

degressiv zu gestalten und keine Aktivierung zuzulassen.<br />

Bei einer Aktivierung, d. h. bei einem Abweichen vom derzeitigen Zustand und der bisher<br />

vorliegenden Erfahrungsgrundlage <strong>ist</strong> das zukünftige Systemverhalten <strong>nicht</strong> mehr sicher<br />

prognostizierbar. Es ex<strong>ist</strong>ieren derzeit keine Bewertungskriterien zur Beurteilung, ab wann<br />

ein Qualitätssprung zu erwarten <strong>ist</strong>. In Anwendung der gebräuchlichen Bewertungskriterien<br />

in der Salzmechanik (z.B. Arbeitskreis 3.1 der DGGT) sind bereits gegenwärtig in den<br />

Tragelementen und der Barriere zum Deckgebirge ein Grenzzustand bzgl. der Stabilität<br />

sowie ein lokaler Integritätsverlust zu konstatieren. Für die Einleitungsphase des<br />

Schutzfluides kann z. B. mit dem Dilatanzkriterium und Minimalspannungskriterium keine<br />

belastbare gebirgsmechanische Unterscheidung in noch zulässige oder unzulässige<br />

Zustände in Folge der eintretenden Deckgebirgsverschiebungsraten abgeleitet werden. Das<br />

Tragsystem wird sich während der Einleitungsphase ohne zusätzliche stabilisierende<br />

Maßnahmen weiter im Grenzzustand bewegen.<br />

Die zusätzlichen technischen Maßnahmen zur Stabilisierung während der Einleitungsphase<br />

müssen sich daran messen lassen, inwieweit sie die gebirgsmechanischen Zielsetzungen<br />

• Beibehaltung bzw. degressiver Verlauf der Deckgebirgsverschiebungsraten und<br />

• Blockierung dynamischer Reaktionen<br />

Institut für Gebirgsmechanik GmbH Leipzig; Friederikenstraße 60; 04279 Leipzig; Tel/(Fax): 0341/33600-(0/308)

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