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PDF, 15 MB, Datei ist nicht barrierefrei - Asse II

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B IfG 19/2003 Rev. 02<br />

Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage <strong>Asse</strong><br />

in der Betriebsphase<br />

94<br />

Salzbergwerken zu beobachten <strong>ist</strong>. Das heißt, in den durchfeuchteten Bereichen<br />

sinkt der Widerstand im Tragsystem ab und die noch trockenen Bereiche, in denen<br />

noch kein Fluid-Stützdruck wirksam <strong>ist</strong>, geraten unter zusätzliche Beanspruchung.<br />

Dieser Mechanismus <strong>ist</strong> durch eine erhöhte mikroakustische Emission oberhalb des<br />

Flutungsspiegels in Salzbergwerken belegt.<br />

• Ein weiterer, sich auf die Stabilität negativ auswirkender, Mechanismus <strong>ist</strong> ein<br />

teilweiser Stützkraftentzug im Versatz. Versuche in Bohrlöchern auf der <strong>Asse</strong> und<br />

verformungsgeregelte Versatzdruckversuche an der BGR haben gezeigt, dass bei<br />

Befeuchtung der Versatzwiderstand abfällt und Sackungen von etwa 10 % im Versatz<br />

eintreten können.<br />

Im Zusammenwirken von Feuchtekriechen und Stützkraftverlust im Versatz sind weitere<br />

Schwebenbrüche und Kriechbruchvorgänge an Tragelementen <strong>nicht</strong> auszuschließen, auf die<br />

das System mit Konvergenzsprüngen reagieren kann.<br />

Als gebirgsmechanische Reaktion in der Einleitungsphase wird dabei weniger die Gefahr<br />

eines vollständigen Kollapses der Abbaue der Südflanke der <strong>Asse</strong> gesehen, als vielmehr<br />

eine Zunahme der Wahrscheinlichkeit für lokal begrenzte Bruchvorgänge, die im<br />

ungünstigsten Fall Auswirkungen auf die Zuflusssituationen haben können.<br />

Zwei Mechanismen sind dabei in Betracht zu ziehen:<br />

• Das Versagen von Tragstrukturen im Grubengebäude mit Auswirkungen auf den<br />

Einspannungszustand in der geschädigten Steinsalzbarriere sowie<br />

• stick-slip-artige Gleitbewegungen an Trennflächen im Deckgebirge, z.T. auch<br />

ausgelöst infolge Festigkeitsüberschreitungen durch hydraulische Drücke, mit<br />

seismischer Energiefreisetzung.<br />

Zum erstgenannten Mechanismus <strong>ist</strong> anzumerken, dass die vorliegenden Berechnungen zur<br />

Tragfähigkeitsanalyse belegen, dass die Stabilität signifikant von den Schweben und<br />

Schwebenresten abhängt, welche wie eine Aussteifung die Pfeiler in ihrer Querverformung<br />

behindern und bei deren Wegfall plötzlich sehr schlanke Pfeiler entstehen, was zu einer<br />

zunehmend labilen Reaktion des Tragsystems führt. Derartige Bruchvorgänge könnten<br />

kritische Spannungsumlagerungen zur Folge haben und weitere Schädigungen in der<br />

Salinarbarriere hervorrufen. Eine wesentliche Einflussgröße, von welcher die<br />

Gefügeschädigung von Steinsalz abhängt, <strong>ist</strong> dabei die Verformungsgeschwindigkeit. Die<br />

stärksten Beanspruchungen und Schädigungsauswirkungen auf geologische<br />

Salinarbarrieren entstehen bei dynamischen Belastungsvorgängen, wenn die viskosen<br />

Gesteinseigenschaften <strong>nicht</strong> wirksam sind ([22]). Bei entsprechender Intensität induzierter<br />

Institut für Gebirgsmechanik GmbH Leipzig; Friederikenstraße 60; 04279 Leipzig; Tel/(Fax): 0341/33600-(0/308)

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