PDF, 15 MB, Datei ist nicht barrierefrei - Asse II
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B IfG 19/2003 Rev. 02<br />
Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage <strong>Asse</strong><br />
in der Betriebsphase<br />
93<br />
9. Bewertung des Schließungskonzeptes und Prognose der gebirgsmechanischen<br />
Entwicklung bis zum Ende der Betriebsphase<br />
9.1 Begründung der Notwendigkeit zusätzlicher technischer Maßnahmen innerhalb<br />
des Schließungskonzeptes und ihrer Zielsetzung<br />
Mit der Umsetzung des Schließungskonzeptes soll in der Nachbetriebsphase ein<br />
gebirgsmechanisch stabiler Zustand erreicht werden, der die Grundlage für die Einhaltung<br />
der im Kapitel 1 genannten Schutzziele bildet. Bis zum Erreichen des stabilen Endzustandes<br />
müssen die folgenden gebirgsmechanisch relevanten Phasen gesehen werden:<br />
Betriebsphase bis zur Schutzfluideinleitung<br />
Als Folge der abgelaufenen Entfestigungsvorgänge insbesondere in den schwach dimensionierten<br />
Schweben und der Konturentfestigung in den Pfeilern hat sich das<br />
Stabilitätsverhalten im Bereich des steilstehenden Abbausystems der Südflanke in Richtung<br />
auf einen Grenzzustand hin bewegt, gekennzeichnet durch Zunahme der<br />
Konvergenzgeschwindigkeit ab Mitte der 80er Jahre und der Verschiebungsrate des<br />
Deckgebirges, was letztendlich zum Integritätsverlust der gering mächtigen Steinsalzbarriere<br />
im oberen Bereich des Grubengebäudes und damit zum Einsetzen des Lösungszutrittes<br />
geführt hat.<br />
Einer progressiven Entwicklung der Entfestigungsvorgänge <strong>ist</strong> durch Einbringen des<br />
Salzversatzes begegnet worden, der trotz seiner gegenwärtig noch relativ geringen<br />
Stützwirkung zu einer Konturstabilisierung beiträgt und die Einspannung der Pfeiler auf<br />
einem Resttragniveau hält. Die gebirgsmechanisch positiven Auswirkungen des Versatzes<br />
zeichnen sich in den aktuell vorliegenden Pfeilerstauchungsraten mit degressiver Tendenz<br />
ab.<br />
Betriebsphase während der Schutzfluideinleitung<br />
Bevor das Tragsystem auf Grund der Wirkung des vollen hydrostatischen Stützdruckes in<br />
der Nachbetriebsphase den stabilen Zustand erreicht, <strong>ist</strong> <strong>nicht</strong> auszuschließen, dass es in<br />
der Einleitungsphase einen als labil zu kennzeichnenden Zustand mit den nachfolgend<br />
beschriebenen Merkmalen durchläuft:<br />
• Mit der Durchfeuchtung des Salzgesteins, welche im Bereich der entfestigten,<br />
dilatanten Konturzonen einsetzt, wird ein als Feuchtekriechen bekannter<br />
Verformungsmechanismus wirksam, der zu einer Beschleunigung des<br />
Konvergenzprozesses führt, wie er in Laborversuchen und bei der Flutung von<br />
Institut für Gebirgsmechanik GmbH Leipzig; Friederikenstraße 60; 04279 Leipzig; Tel/(Fax): 0341/33600-(0/308)