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B IfG 19/2003 Rev. 02<br />

Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage <strong>Asse</strong><br />

in der Betriebsphase<br />

85<br />

Zur Klärung, ob gebirgsmechanische Vorgänge im Abbauhorizont, wie das in situ<br />

beobachtete Versagen der Schweben, ausreichen, um das gemessene<br />

Verschiebungsverhalten nachzubilden, wurde in [6] eine Voruntersuchung durchgeführt, in<br />

der ab dem Jahr 1983 die Schwebenbrüche im Modell durch Löschen der entsprechenden<br />

Elemente vorgegeben wurden. Im Ergebnis dieser Berechnung ergibt sich zwar eine<br />

Zunahme der Pfeilerstauchung, die aber durch eine größere Verschiebungsgeschwindigkeit<br />

des Nordstoßes gekennzeichnet <strong>ist</strong>. Das widerspricht dem In-situ-Beobachtungsbefund mit<br />

einer überwiegenden Verschiebungskomponente aus Süden. Mitte der 80er Jahre trat <strong>nicht</strong><br />

nur eine Konvergenzbeschleunigung ein, gleichzeitig kam der Hauptanteil der<br />

Verschiebungen <strong>nicht</strong> mehr aus Norden, sondern wurde durch die Verschiebung des<br />

südlichen Deckgebirges beigetragen. Die Verschiebungsbeschleunigung <strong>ist</strong> demzufolge aus<br />

dem Versagen der Schweben allein <strong>nicht</strong> zu erklären.<br />

Die Dominanz des Verschiebungsanteils aus südlicher Richtung <strong>ist</strong> nur mit<br />

Festigkeitsüberschreitungen und daraus folgenden plastischen Deformationen im<br />

Deckgebirge zu begründen. Ohne eine solche Simulation würden die Kriechdeformationen<br />

im Carnallitit und Steinsalz des Sattelkerns überwiegen. Ab Mitte der 80er Jahre entstanden<br />

im Deckgebirge Bruch- und Scherzonen, in denen Flüssigkeitsdrücke mechanisch wirksam<br />

wurden. Mit fortschreitender Konvergenz des Abbausystems an der Südflanke weiteten sich<br />

diese Bruch- und Scherzonen aus, so dass der Fluiddruck in zunehmendem Maße die<br />

Eigentragfähigkeit des Deckgebirges verringerte und zu einer zusätzlichen Belastung der<br />

Tragelemente im Tragsystem an der Südflanke führte. Im Ergebnis umfangreicher<br />

Fallstudien wurde damit ein physikalisch plausibles Modell zur Nachbildung der<br />

Standortdaten gefunden.<br />

In den Anlagen 60 und 61 sind die Scherdeformationen im Deckgebirge und Grubengebäude<br />

sowie die mit einem Fluiddruck beaufschlagten Deckgebirgsbereiche im Jahr 2004<br />

dargestellt. In Anlage 60 <strong>ist</strong> zu erkennen, dass die erhöhten Scherdeformationen im<br />

Deckgebirge (Scherdeformationen > 12 %) eine Gleitfläche mit Gewölbewirkung über dem<br />

Steinsalzfeld der Südflanke ausweisen. Die auftretenden Scherdeformationen im Oberen<br />

Buntsandstein (insbesondere im Rötanhydrit) und an der Schichtgrenze zum Unteren<br />

Muschelkalk begründen entsprechend der dargelegten Modellierung die in Anlage 61<br />

gezeigten lokalen Initialisierungen von hydraulischen Drücken mit unterschiedlichen<br />

Wirkfaktoren. Es <strong>ist</strong> bemerkenswert, dass die angelegten tektonischen Trennflächen der<br />

Großklüfte die Scherbänder nur unwesentlich in ihrer Lage beeinflussen. Die Lage der<br />

Scherbänder wird vorrangig vom Verschiebungsfeld in Hohlraumrichtung und den daraus<br />

resultierenden Festigkeitsüberschreitungen verursacht.<br />

Institut für Gebirgsmechanik GmbH Leipzig; Friederikenstraße 60; 04279 Leipzig; Tel/(Fax): 0341/33600-(0/308)

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