PDF, 15 MB, Datei ist nicht barrierefrei - Asse II
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B IfG 19/2003 Rev. 02<br />
Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage <strong>Asse</strong><br />
in der Betriebsphase<br />
89<br />
Maximalspannung σ 1 im Pfeilerkern liegt in halber Kammerhöhe zwischen <strong>15</strong> und 18 MPa<br />
und überschreitet in halber Schwebenhöhe 21 MPa. In den gleichen Bereichen sind in halber<br />
Kammerhöhe Minimalspannungen σ 3 von 0 bis 1 MPa und in halber Schwebenhöhe von 2<br />
bis 4 MPa nachzuweisen.<br />
Zur Bestätigung der berechneten Minimalspannung soll eine vom IfG mittels<br />
Hydrofracmessung und integrierter Rissortung ([20]) durchgeführte Minimalspannungssondierung<br />
herangezogen werden: Die Bohrung 1/616 (siehe Anlage 73) mit einer Länge<br />
von 50 m wurde von der Hinterfahrungsstrecke aus mit einem Anstiegswinkel von 33 Grad in<br />
Richtung SSW in streichender Pfeilermitte gestoßen. Sie durchteufte damit die in den<br />
Anlagen 70 bis 72 modellierten und berechneten Steinsalzbereiche (bei dem überwiegend<br />
regelmäßigen Abbauraster sind die Teufenabweichungen unerheblich). Die Ergebnisdarstellung<br />
in Anlage 74 zeigt minimale Druckeinspannungen von 2 bis 4 MPa nördlich der<br />
Schwebe 595/616 mS, <strong>nicht</strong> mehr nachweisbare Einspannungen in halber Kammerhöhe der<br />
595 mS und wieder auf 5 bis 6 MPa ansteigende minimale Einspannungen in der Schwebe<br />
574/595 mS. Solche Spannungsbeträge sind in den Anlagen 70 und 71 in den genannten<br />
Zonen tatsächlich ausgewiesen.<br />
Die wieder ansteigende minimale Druckeinspannung in der Schwebe am südlichen<br />
Baufeldrand auf 5 bis 6 MPa <strong>ist</strong> mit einer Drehung der Hydrofrac-Rissebenen verbunden. Die<br />
horizontale Ausrichtung der Rissebenen zeigt eine horizontale Stützwirkung der<br />
Schwebenringe an, die größer als die vertikal wirkende Minimalspannung <strong>ist</strong>. Dagegen<br />
repräsentiert die vertikale Risslage in halber Kammerhöhe eine horizontale Wirkrichtung von<br />
σ 3 . Diese Resultate bestätigen die vorhanden Erfahrungen zur Größe und Richtung der<br />
minimalen Druckeinspannungen in Abbausystemen im Salzgestein und weisen die<br />
gebirgsmechanisch bedeutsame Stützfunktion der noch vorhandenen Schwebenreste aus.<br />
Zur Bestätigung des Betrages der maximalen Hauptspannung σ 1 standen die Ergebnisse der<br />
Spannungsmonitorstationen aus [21] zu Verfügung. In Anlage 75 <strong>ist</strong> beispielhaft der<br />
Normalspannungsverlauf der Druckgeber im Teufenbereich 514 m Pfeiler 5/6 dargestellt. Der<br />
horizontal querschlägige Betrag von <strong>15</strong> MPa <strong>ist</strong> repräsentativ für eine größere Anzahl von<br />
Druckgebern in Pfeilermitte in halber Kammer- und Schwebenhöhe und stimmt gleichfalls<br />
sehr gut mit den Rechenergebnissen in den Anlagen 70 bis 72 überein.<br />
Institut für Gebirgsmechanik GmbH Leipzig; Friederikenstraße 60; 04279 Leipzig; Tel/(Fax): 0341/33600-(0/308)