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PDF, 15 MB, Datei ist nicht barrierefrei - Asse II

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B IfG 19/2003 Rev. 02<br />

Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage <strong>Asse</strong><br />

in der Betriebsphase<br />

79<br />

wo die Deckgebirgslösung auf lokalen Trenn- und Bruchflächen in Richtung Grubengebäude<br />

penetriert.<br />

Vergleichbare Modellkonzepte sind entsprechend Anlage 54 auch in anderen<br />

geowissenschaftlichen Anwendungsbereichen üblich. Insbesondere bei der Rückrechnung<br />

des Bergrutsches über dem Vajont-Stausee 1963 in den Italienischen Alpen hatte sich<br />

entsprechend der Ausführungen in [34] gezeigt, dass eine modellmechanische Erklärung nur<br />

mit der Wirkung des Wassers in den sich entfestigenden und den Zusammenhalt<br />

verlierenden Klüften und der lokal brechenden Gebirgsmatrix geliefert werden konnte. Ohne<br />

die hydraulische Wirkung wären <strong>nicht</strong> plausible fiktive Reibungswinkel von 3 bis 6° zur<br />

Erklärung des Bergrutsches notwendig gewesen. In Analogie zu den vom IfG verwendeten<br />

Modellvorstellungen wird geschlussfolgert, dass „der Druck des freien Kluftwassers nur an<br />

den durchgerissenen Kluftflächen angreift“ (1. Abschnitt, Seite 694) und der vollständigen<br />

Durchtrennung „der Zusammenhalt der Gesteinsmasse, die Verbandsfestigkeit,<br />

entgegensteht“ (1. Abschnitt, Seite 694). Der Autor spricht von einem gleichzeitigen<br />

Auftreten von Scherwiderständen im Felsmaterial (Gesteinsmatrix) und<br />

Reibungswiderständen auf Klüften und er geht von einer Bildung sekundärer Bruchflächen<br />

aus. Die Reibungswiderstände auf Klüften können sich zeitabhängig in Abhängigkeit von der<br />

Rauhigkeit und dem Kluftwassereinfluss ändern und von einem Haft- über einen Gleit- bis zu<br />

einem Restreibungswert abbauen (1. Abschnitt, Seite 477). Die Annahme einer Kohäsion<br />

von Null gilt „gewiss, soweit sich die Gleitung auf vorhandenen Trennflächen<br />

(Schichtflächen) ereignet“ (1. Abschnitt, Seite 481). Insgesamt <strong>ist</strong> die Bezeichnung „Risszone<br />

ein wenig irreführend, weil man beim Wort Riss an Neubrüche denkt. Solche kommen<br />

tatsächlich vor; überwiegend aber sind es Öffnungen und Verschiebungen an vorhandenen<br />

Klüften und Spaltbarkeitsflächen, welche zur Bildung gelockerter und aufgerissener<br />

Gebirgszonen geführt haben“ (2. Abschnitt, Seite 451). Mittels Piezometermessungen konnte<br />

die direkte Korrelation zwischen Kluftöffnung und steigendem Wasserdruck im<br />

Gründungsfelsen einer Talsperre nachgewiesen werden (2. Abschnitt, Seite 466).<br />

Bezüglich des sich bildenden Bruches führte Müller-Salzburg aus, dass man auch bei einem<br />

scheinbaren Gleichgewichtszustand der angreifenden Kräfte zu den inneren Widerständen<br />

<strong>nicht</strong> von stabilen Verhältnissen sprechen kann. Infolge von Belastungsausgleichsprozessen<br />

mit dem benachbarten Gebirge und deformations- bzw. zeitabhängiger Entfestigung kann<br />

das System zum Zusammenbruch kommen, ohne dass weitere äußere Kräfte hinzugeführt<br />

werden. Dabei können auch hydraulisch-mechanische Wechselwirkungen in Form der<br />

Durchlässigkeitserhöhung und Verringerung des Strömungsdruckes in sich entfestigenden<br />

Gebirgsbereichen und des Aufbaus von Strömungsdrücken in benachbarten, noch <strong>nicht</strong><br />

entfestigten Bereichen eine Rolle spielen (1. Abschnitt, Seite 549).<br />

Institut für Gebirgsmechanik GmbH Leipzig; Friederikenstraße 60; 04279 Leipzig; Tel/(Fax): 0341/33600-(0/308)

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