PDF, 15 MB, Datei ist nicht barrierefrei - Asse II
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B IfG 19/2003 Rev. 02<br />
Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage <strong>Asse</strong><br />
in der Betriebsphase<br />
71<br />
Im Salinar befindliche Ton- und Anhydritschichten werden in der Modellierung <strong>nicht</strong><br />
gesondert berücksichtigt, da die Schichtmächtigkeiten für das großräumige Modell zu gering<br />
sind.<br />
6.3 Berechnung des Grundspannungszustandes<br />
Der Grundspannungszustand repräsentiert den Ausgangszustand des zu untersuchenden<br />
Hohlraumproblems und besitzt damit eine wesentliche Bedeutung für die bei der<br />
Modellierung der bergmännischen Hohlraumauffahrungen, des Versatzeinbringens und der<br />
Schließungsmaßnahmen initiierten Verformungen und Spannungen. Bei der vorhandenen<br />
Sattelstruktur <strong>ist</strong> vorauszusetzen, dass sich der ursprüngliche homogene<br />
Grundspannungsaufbau nach der Ablagerung entsprechend der Wichte und Mächtigkeit der<br />
Gesteinsschichten verändert hat. Im Rechenmodell kann zwar <strong>nicht</strong> die geologische<br />
Geschichte des Standortes mit den einhergehenden Spannungsänderungen,<br />
Festigkeitsüberschreitungen und der Bildung von tektonischen Elementen nachvollzogen<br />
werden, der Modell-Ausgangszustand muss aber diese Geschichte in seiner<br />
gebirgsmechanischen Reaktivität beinhalten und abbilden.<br />
Nach der initialen Vorgabe eines aus der Wichte und Teufe der Schichten resultierenden<br />
Spannungszustandes <strong>ist</strong> es in einer zeitaufwendigen Rechnung notwendig, unter<br />
Einschaltung der Kriechansätze im Salinar eine „Modellsetzung“ zu berechnen, während der<br />
ein Spannungsausgleich zwischen dem kriechfähigen Salinar und dem elasto-plastisch<br />
reagierenden Deckgebirge simuliert wird. Zu Beginn der Berechnung werden alle<br />
modellierten Kontaktflächen im Großkluftsystem „verklebt“, so dass sich diese Trennflächen<br />
wie ein Kontinuum verhalten. Im Rechnungsablauf kommt es zu einem Ausgleichsprozess<br />
und mit dem Erreichen konstanter Spannungsdifferenzen und gleichbleibender<br />
Verschiebungsraten im Salzstock werden diese Kontakte geöffnet, so dass Normal- und<br />
Scherbewegungen auf den Trennflächen möglich sind. Anschließend wird die Berechnung<br />
fortgeführt, bis die aus der Aktivierung der Trennflächen resultierende Anregung des Modells<br />
wieder vollständig ausgeglichen <strong>ist</strong>. Die „Aktivierung“ der Trennflächen <strong>ist</strong> modellmechanisch<br />
zur Erreichung eines ausgeglichenen Grundspannungszustandes notwendig und besitzt<br />
keine festigkeits- oder integritätswirksame Bedeutung für die spätere<br />
Standsicherheitsanalyse. Gleichfalls werden alle im Rechenmodell generierten plastischen<br />
Deformationen eliminiert. Diese waren an die modellmechanischen Ausgleichsprozesse<br />
gebunden und besitzen keinen Einfluss auf die sekundären Spannungs- und<br />
Verformungsfelder der Hohlraumschaffung.<br />
Institut für Gebirgsmechanik GmbH Leipzig; Friederikenstraße 60; 04279 Leipzig; Tel/(Fax): 0341/33600-(0/308)