PDF, 15 MB, Datei ist nicht barrierefrei - Asse II
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B IfG 19/2003 Rev. 02<br />
Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage <strong>Asse</strong><br />
in der Betriebsphase<br />
103<br />
gerade verspülten Kammern mit Entfestigungs- und Bruchprozessen zu rechnen <strong>ist</strong>, deren<br />
Auswirkungen auf die Bergbausicherheit nur schwer einschätzbar sind. Vor den bereits mit<br />
Schutzfluid gefüllten Sohlen wird sich an der Südflanke oberhalb der 700-m-Sohle in<br />
vertikaler Richtung nach oben eine gebirgsmechanische Aktivierungsfront mit verstärkten<br />
Konvergenz- und Bruchprozessen ausbilden, in der sich aus Sicherheitsgründen keine<br />
Belegschaft mehr aufhalten sollte.<br />
In den fluidgefüllten Risszonen des Salzlösungszutritts <strong>ist</strong> eine Verringerung der<br />
Schüttungsmenge infolge des aufgebauten Gegendruckes zu erwarten.<br />
Ein Abströmen der Druckluft aus dem Grubengebäude in die salzlösungsgefüllten<br />
Risssysteme, in denen entsprechend der hydraulischen Modelle der hydrostatische Druck<br />
über dem der Druckluft liegt, <strong>ist</strong> entsprechend [25] und [40] <strong>nicht</strong> möglich. Pneumatische<br />
Frac-Vorgänge und Rissbildungen, in deren Folge die Barrierenintegrität signifikant<br />
verschlechtert wird, sind bei den gegebenen Gebirgsspannungen und Festigkeiten<br />
auszuschließen.<br />
Wie die praktischen Beispiele in Anlage 93 zeigen, <strong>ist</strong> die Erzeugung eines pneumatischen<br />
Überdruckes in der genannten Größenordnung Stand der Technik. Bei der<br />
Untergrundspeicherung von Gas in Kavernen werden wesentlich höhere Gasdrücke<br />
beherrscht. Große Gaskavernen und zur Gasspeicherung benutzte abgeworfene<br />
Kohlebergwerke weisen vergleichbare oder größere Hohlraumvolumina wie das<br />
Grubengebäude der <strong>Asse</strong> oberhalb der 700-m-Sohle an der Südflanke auf.<br />
Die DCP-Speicherkaverne Schönebeck, in der vermutlich Hochsolungen im Kaliflöz Staßfurt<br />
bis zum Hauptanhydrit bzw. Auslaugungsrückstand stattgefunden haben, wird unter einem<br />
pneumatischen Innendruck von ca. 45 bar bergbehördlich genehmigt endverwahrt.<br />
Auf der Grundlage der durchgeführten Berechnungen sowie vorliegenden praktischen<br />
Erfahrungen zum Betrieb von Druckluft- und Gasspeichern in Bergbaubetrieben erscheint<br />
unter Berücksichtigung einer zusätzlichen Sicherheitsreserve ein technischer Zielparameter<br />
für den Stützdruck von etwa <strong>15</strong> bar als zweckmäßig, um das Tragsystem sowie das<br />
Deckgebirge soweit zu stabilisieren, dass eine Zunahme der Deckgebirgsverschiebungsraten<br />
während der Schutzfluideinleitung gegenüber dem heutigen Niveau verhindert werden<br />
kann. Zur Umsetzung dieser Maßnahme <strong>ist</strong> es notwendig, einen technischen<br />
Ausführungsplan (Festlegung der Einleitungsorte für die Druckluft, Temperatureffekte,<br />
Kompressorenle<strong>ist</strong>ungen, u.a.) zu erstellen.<br />
Der Pumpversatz kann einer möglichst vollständigen Versatzfüllung der Abbaue zur<br />
Verminderung des für den Nuklidtransportprozess zur Verfügung stehenden Hohlraumes<br />
sowie des Konvergenzprozesses in der Nachbetriebsphase dienen. Weiterhin wird die<br />
Institut für Gebirgsmechanik GmbH Leipzig; Friederikenstraße 60; 04279 Leipzig; Tel/(Fax): 0341/33600-(0/308)