PDF, 15 MB, Datei ist nicht barrierefrei - Asse II
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B IfG 19/2003 Rev. 02<br />
Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage <strong>Asse</strong><br />
in der Betriebsphase<br />
86<br />
Die Lokalität der Scherbeanspruchungen im Deckgebirge und der Steinsalzbarriere lässt sich<br />
sehr gut mit den Bereichen erhöhter seismischer Aktivität entsprechend [19] bestätigen. Die<br />
Symbole in Anlage 62 repräsentieren Magnituden von -3 bis -1.<br />
Die vom Rechenprogramm FLAC verwendeten plastischen Indikatoren zur Anzeige der<br />
aktuellen oder zurückliegenden Überschreitung der Scher- und Zugfestigkeiten in der<br />
Gesteinsmatrix und im Schichtungsgefüge (ubiquitous joints) in Anlage 63 belegen im<br />
südlichen Deckgebirge bis in eine Entfernung von 100 m vom Abbausystem<br />
Festigkeitsüberschreitungen. Das bedeutet, in diesen Deckgebirgsbereichen sind nur noch<br />
begrenzte Festigkeitsreserven vorhanden und bei einem Tragfähigkeitsabfall im Tragsystem<br />
im Rahmen der Schutzfluideinleitung könnten nur geringe zusätzliche Lastanteile<br />
übernommen werden.<br />
Die erhöhten Scherdeformationen in der Steinsalzbarriere zum Deckgebirge in der Höhe des<br />
Firstbereiches der 511 mS sowie südlich der 679 mS bis 750 mS in Anlage 60 sind in ihren<br />
gebirgsmechanischen Konsequenzen unterschiedlich zu bewerten: In Höhe des<br />
Firstbereiches der 511 mS ex<strong>ist</strong>iert auf Grund der Durchbiegung der Südflanke und der<br />
geringen Mächtigkeit der Steinsalzbarriere ein Beanspruchungszustand, aus dem<br />
Festigkeitsüberschreitungen und Integritätsverluste abgeleitet werden müssen. In diesem<br />
Teufenbereich <strong>ist</strong> in lokalen Rissen oder Risssystemen die Übertrittszone der<br />
Deckgebirgslösungen in das Grubengebäude lokalisiert. Die Scherdeformationen von etwa<br />
2 bis 4 % im Teufenbereich 679 mS bis 750 mS im wesentlich mächtigeren Steinsalz lassen<br />
dahingegen lediglich auf gering höhere Durchlässigkeiten der Steinsalzbarriere ohne<br />
Festigkeits- und Integritätsverlust schließen.<br />
Die Volumendilatanzen in Anlage 64 bestätigen modellmechanisch einen naheliegenden<br />
Integritätsverlust im Teufenniveau der 511 mS sowie nur geringfügig erhöhte Permeabilitäten<br />
im Bereich der 679 mS bis 750 mS. Im Vergleich mit einer einschlägigen Literaturangabe in<br />
[18] kann für den unteren Teufenbereich bei den gegebenen minimalen<br />
Druckeinspannungen von 2 bis 3 MPa aus einer volumetrischen Dilatanz von 0,2 ‰ eine nur<br />
unbedeutende Verringerung der primären Dichtheit des Steinsalzes abgeleitet werden.<br />
Die in den Schweben berechneten Scherdeformationen stimmen sehr gut mit den visuellen<br />
Befunden zu Schwebenaufblätterungen und –brüchen an der Südflanke überein.<br />
Die Isoflächenbilder der maximalen und minimalen Druckeinspannung (totale Spannungen)<br />
zum Zeitpunkt 2004 in den Anlagen 65 und 66 zeigen eine Entlastung σ max auf 2,5 bis<br />
7,5 MPa und σ min auf 2,0 bis 5,0 MPa des unmittelbaren südlichen Deckgebirges bis in eine<br />
horizontale Entfernung von etwa <strong>15</strong>0 m. Erst in dieser Entfernung vom Grubengebäude kann<br />
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