PDF, 15 MB, Datei ist nicht barrierefrei - Asse II
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B IfG 19/2003 Rev. 02<br />
Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage <strong>Asse</strong><br />
in der Betriebsphase<br />
68<br />
6. Beschreibung des großräumigen 2D-Modells Grubengebäude-Deckgebirge und<br />
Berechnung des Grundspannungszustandes<br />
6.1 Richtung des Modellschnittes, Modellgröße und Randbedingungen<br />
Der <strong>Asse</strong>-Sattel <strong>ist</strong> ca. 7 km lang und 2 km breit und streicht in Richtung WNW-ESE. Die<br />
Südflanke fällt mit 70° nach SSW ein. Die Abbausohlen an der Südflanke besitzen eine<br />
streichende Länge von ca. 620 m und die Abbaukammern eine querschlägige Erstreckung<br />
von im Mittel 40 m. Insgesamt sind von der 750-m-Sohle bis zur 490-m-Sohle 13 Abbausohlen<br />
aufgefahren. Die Pfeiler zwischen den maximal 60 m langen Abbaukammern besitzen<br />
in streichender Richtung mit 12 m in sieben Fällen und mit 20 m im Fall des Pfeilers<br />
zwischen den Kammerreihen 4 und 5 relativ geringe Breiten. Die Kammerhöhen betragen<br />
<strong>15</strong> m und die Schweben sind 6 m mächtig.<br />
Entsprechend der Ausrichtung des Sattels und Abbausystems bietet sich für das ebene<br />
Modell ein Vertikalschnitt in querschlägiger Richtung, analog dem vom Auftraggeber zur<br />
Verfügung gestellten geologischen Schnitt 2, an.<br />
Bei Vorgabe des ebenen Deformationszustandes werden senkrecht zur Modellebene keine<br />
Verschiebungen zugelassen und die entsprechenden Spannungen ergeben sich aus dem<br />
Stoffverhalten über eine verhinderte Querdehnung. Ein solches Modell <strong>ist</strong> zulässig, wenn alle<br />
Modellelemente quer zur Modellebene eine wesentlich größere Erstreckung (theoretisch<br />
unendlich) als in der Modellebene besitzen. Neben den geologischen Schichten und<br />
Abbaukammern sind diese Voraussetzungen für die streichenden Trennflächen<br />
näherungsweise gleichfalls gegeben. Querstörungen liegen parallel zur Modellebene und<br />
lassen sich in dem zweidimensionalen Modell <strong>nicht</strong> berücksichtigen.<br />
Die Modellgröße orientiert sich an Voruntersuchungen, die in [<strong>15</strong>] zum<br />
Grundspannungszustand durchgeführt wurden. Darin wurde ausgeführt, dass die<br />
Modellgröße einen erheblichen Einfluss auf den primären Spannungs-Verformungszustand<br />
besitzt. Insbesondere bei der Berücksichtigung unterschiedlicher stoffbezogener Wichten<br />
wurden Verschiebungsbilder ermittelt, die bei kleineren Modellabmessungen, als im<br />
folgenden verwendet, <strong>nicht</strong> plausibel waren. So sind in [<strong>15</strong>] Rotationsbewegungen der<br />
südlichen Deckgebirgsschichten berechnet worden, die ihre Ursache in einer zu geringen<br />
Modellabmessung hatten. Infolge des Dichteunterschiedes zwischen Deckgebirge und<br />
Salinar steigt das Salz auf und hebt das Deckgebirge im sattelnahen Bereich an bzw.<br />
verbiegt die Deckgebirgsschichten im sattelnahen Bereich. Bei zu gering gewählten<br />
horizontalen Modellabmessungen wird ein Abklingen der Biegung zum Modellrand hin<br />
verhindert. In der Folge entsteht eine Rotation seitlich der Flanken.<br />
Institut für Gebirgsmechanik GmbH Leipzig; Friederikenstraße 60; 04279 Leipzig; Tel/(Fax): 0341/33600-(0/308)