PDF, 15 MB, Datei ist nicht barrierefrei - Asse II
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B IfG 19/2003 Rev. 02<br />
Tragfähigkeitsanalyse des Gesamtsystems der Schachtanlage <strong>Asse</strong><br />
in der Betriebsphase<br />
111<br />
Lösungseinleitung vom Deckgebirge aufgenommen werden können und in Anwendung der<br />
Obergrenze wird von einem aktiven Gebirgsdruck, d.h., einem auf der Südflanke<br />
aufliegenden Deckgebirge ohne einen wesentlichen Lastabtrag ausgegangen, das den<br />
Verformungen im Grubengebäude unmittelbar folgt. Ein solches Verhalten war Mitte der 80er<br />
Jahre mit dem Anstieg der Deckgebirgsverschiebungsraten bereits nachweisbar.<br />
Im Rahmen der zukünftigen begleitenden gebirgsmechanischen Begutachtung werden die<br />
Gebirgsreaktionen messtechnisch überwacht und mit den Prognosewerten verglichen. Einer<br />
sich bei der Messung andeutenden Verletzung der oben genannten gebirgsmechanischen<br />
Anforderungen, die angesichts der Obergrenze des Prognosekorridors vor der<br />
Drucklufterzeugung <strong>nicht</strong> auszuschließen <strong>ist</strong>, kann mit einer Änderung des Einleitregimes<br />
(z.B. keine vollständige Schutzfluideinleitung in die 700-m-Sohle) und mit einem unmittelbar<br />
nach dem Schließen der Schächte aufgebrachten pneumatischen Stützdruck begegnet<br />
werden.<br />
Bezüglich einer Ausdehnung der Betriebsphase bis zum Beginn der Schutzfluideinleitung<br />
oberhalb der 700-m-Sohle entsprechend [41] <strong>ist</strong> festzustellen, dass eine Verlängerung<br />
einerseits zu einer weiteren Versatzdruckerhöhung und damit Stützung der Pfeiler führen<br />
wird, andererseits sich aber mit den weiteren Deckgebirgsverschiebungen die<br />
Bruchprozesse im Tragsystem fortsetzen werden. Bei der Schutzfluideinleitung kann es<br />
dadurch zu einer stärkeren Systemreaktion und einem größeren Versatzdruckabfall<br />
kommen. Inwieweit diese Reaktionen mit einem pneumatischen Stützdruck kompensiert<br />
werden können, <strong>ist</strong> durch weiterführende Untersuchungen in [36] aufzuzeigen.<br />
Grundsätzlich <strong>ist</strong> von einer zunehmenden Sensitivität des Tragsystems auszugehen, da mit<br />
den weiteren Deckgebirgsverschiebungen in der trockenen Betriebsphase auch mit einer<br />
zunehmenden Schädigung der Pfeiler (die Bruchzonen sind mittels der<br />
Bohrlochkamerabemusterungen in den Pfeilern deutlich zu sehen) sowie brechenden<br />
Schwebenringen zu rechnen <strong>ist</strong>. Die prognostische Analyse des zu erwartenden<br />
gebirgsmechanischen Verhaltens der Tragelemente auf Basis der vorliegenden<br />
Zustandsbeobachtungen sowie der Messergebnisse der geotechnischen Überwachung<br />
belegt, dass die Schließungsmaßnahmen im Bergwerk <strong>Asse</strong> so zügig wie technisch<br />
verantwortbar durchgeführt werden sollten, wobei aber auch die Grundlagen und<br />
Randbedingungen für eine belastbare Sicherheitsanalyse für die Nachbetriebsphase zu<br />
schaffen sind.<br />
Institut für Gebirgsmechanik GmbH Leipzig; Friederikenstraße 60; 04279 Leipzig; Tel/(Fax): 0341/33600-(0/308)