tional site coupled with the Memorial to the Murdered Jews of Europe) indicatesa paradigm shift in the German culture of remembrance that I havenot experienced in the past. I can only caution us against erecting nationalmemorials as they did in Communist East Germany (GDR), only with theopposite political intent.”In response to Professor Endlich’s question about how much the informationalsite located beneath the Memorial to the Murdered Jews of Europewould direct visitors to other memorials and authentic sites, ProfessorMorsch said that what is called ‘The Portal’ to the best of his knowledgefunctions inadequately because locations can only be called up on the computerterminals.Professor Morsch: “In the past, there were other proposals. Stih andSchnock’s ‘bus stop’, for example, was really appropriate for creating a networkof sites. There are also directories dealing with other groups of vict<strong>im</strong>s– but due to the demands of brevity of information they are located in thefoyer area.The true problem is, however, how many of the 600 thousand to 700 thousandpeople who visit the Field of Stelae and informational site annually willunderstand they are visiting a memorial – the inscription of which is writlarge – and not a documentary centre dedicated to the mastery of its subject.If the majority comes away thinking that they know all there is to knowabout the past, demands for a Holocaust museum will be quickly formulated.This will lead to a further dismantling of the German culture of remembrance,which is characterized by grassroots and initiative-oriented workshopsdedicated to history. It will be a<strong>im</strong>ed at canonization and expropriationof German history by blending it with the history of Stalinism, the historyof the expulsion of Germans from the former territory of the Reich, andother systems of terror.”Dr. Wolf Kaiser, the Deputy Head of the Memorial and Educational CentreHouse of the Wannsee Conference, ascertained that distributing informationis not the purpose of a memorial.Dr. Kaiser: “A memorial can prompt reflections, it can trigger feelings, but Ido not believe it is particularly suited to convey knowledge. In my opinion,this is true even when we include memorials that provide numerous facts,such as – for example, The Memorial at Grunewald Train Station ‘Platform17’, which displays a long series of deportation statistics with the number ofdeportees who departed from this station. These data are facts, and as faras they are coupled with artistic work – art and information in one. But theinformation is only effective if it overlays a foundation of knowledge aboutwhat the deportations actually meant. The uninformed understand little. Sowe seek out memorials connected to the content of our seminars – take, forexample, the organization of deportations – and visit them with the participants.This method is tried-and-true. Participants interpret it as an <strong>im</strong>portantpart of the seminar’s whole, as another form of discourse. But the visits arebest scheduled on the third day, rather than at the outset of the seminar.The memorial functions against a backdrop of <strong>im</strong>parted knowledge. Thisapplies to international groups, too. Of course, it’s also <strong>im</strong>aginable that thememorial raises questions to be answered elsewhere or which spark aneed for information. This process does not occur on the basis of a cleanslate.”116
der obersten Reichsführung war, sondern eine gesellschaftliche Basis hatteund überall stattgefunden hat.Die Zentralisierung in einem nationalen Denkmal dreht also den Delegationsprozessvon Schuld und Verantwortung ein Stück weit zurück, holt<strong>die</strong>se quasi wieder in das Zentrum des Staates. Insofern wundert es dannnicht, dass der Staat <strong>die</strong> Interpretation massiv beeinflusst. Es hat einenParadigmenwechsel in der deutschen Erinnerungskultur gegeben, weil derStaat in einem Maße in <strong>die</strong> Inhalte (z.B. <strong>im</strong> Ort der Information zum Denkmalfür <strong>die</strong> ermordeten Juden Europas) eingegriffen hat, wie ich das in denvergangenen Jahren nicht erlebt habe. Ich kann nur davor warnen, dass wirschließlich nationale Mahn- und Gedenkstätten errichten, so wie sie in derDDR existiert haben, nur mit umgekehrten politischen Vorzeichen.“Auf <strong>die</strong> Frage von Frau Endlich, inwieweit der Ort der Information unterdem Mahnmal für <strong>die</strong> ermordeten Juden Europas Hinweise auf andereDenkmäler und authentische Orte geben wird, antwortet Herr Morsch, <strong>die</strong>seso genannte Portalfunktion sei nach seinem Kenntnisstand bisher unbefriedigend,„weil lediglich an Computerterminals abgerufen werden kann, waswo ist. Es gab in der Vergangenheit andere Vorschläge, ‚bus stop’ von Stihund Schnock zum Beispiel, <strong>die</strong> wirklich zur Vernetzung von Orten geeignetwaren. Auf andere Opfergruppen gibt es Verweise, allerdings – wegen dergebotenen Kürze der gesamten Information – <strong>im</strong> Bereich des Foyers.Das eigentliche Problem aber wird sein, wie viele der 600.000 – 700.000Menschen, <strong>die</strong> das Stelenfeld und vielleicht auch den Ort der Informationjährlich besuchen, verstehen, dass es sich um ein Denkmal mit einer vergrößertenInschrift handelt und nicht um <strong>die</strong> museale und dokumentarischeBewältigung der Geschichte. Sollte <strong>die</strong> Mehrheit denken, das sei allesgewesen, werden sehr schnell Forderungen nach einem Holocaustmuseumformuliert werden. Was einen weiteren Abbau der deutschen Erinnerungskulturmit ihren basis- und initiativorientierten Geschichtswerkstätten zurFolge haben wird und auf eine Kanonisierung, auf eine Exterritorialisierungaus der deutschen Geschichte zielt, durch Vermischung mit der Geschichtedes Stalinismus, mit der Geschichte der Vertreibung und anderer Terrorkomplexe.“Dr. Wolf Kaiser, stellvertretender Leiter der Gedenk- und BildungsstätteHaus der Wannsee-Konferenz, stellt fest, dass <strong>die</strong> Informationsvermittlungnicht <strong>die</strong> Aufgabe eines Denkmals sei. „Sie muss schon geleistet wordensein, damit das Denkmal seine Wirksamkeit entfaltet. Das Denkmal kannAnstoß für Reflektionen sein, es kann Empfindungen auslösen, aber ichglaube nicht, dass es besonders geeignet ist, Wissen zu übermitteln. Diesgilt meines Erachtens auch, wenn wir Denkmäler betrachten, <strong>die</strong> zahlreicheDaten liefern, wie z.B. das Denkmal am Bahnhof Grunewald, das Gleis 17,das <strong>die</strong> lange Reihe der Deportationsdaten mit der Zahl der Deportiertenvon <strong>die</strong>sem Bahnhof zeigt. Diese Daten sind zwar Informationen und insofernsind hier künstlerische Arbeit und Information ‚in eins’ gegangen, aber<strong>die</strong> Informationen wirken natürlich nur auf dem Hintergrund eines Wissensdarüber, was <strong>die</strong> Deportationen eigentlich bedeuteten. Wer darüber nichtinformiert ist, versteht wenig.117
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InhaltEröffnung, BegrüßungThomas
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„Die Debatten zur Rehabilitierung
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Verfolgung mit SystemAndreas Pretze
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Plant, Richard: Rosa Winkel. Der Kr