women had more room to manoeuvre than men. Due to both the exclusionof women from positions of power in the Third Reich and the Nazis’ sexistperception of women, female homosexuality was seen as less dangerousfor society and as less threatening for Nazi population policy than malehomosexuality.We have too little documentary evidence to clearly establish the persecutioncriteria for lesbian women in the Third Reich. The majority were sparedthe fate of concentration camps – provided they were willing to conform andprovided they were not persecuted for other reasons. Even so, this lifestyleplaced them under tremendous emotional strain. The Nazis destroyed thecollective lesbian lifestyle and identity that had begun to emerge pr<strong>im</strong>arilyduring the We<strong>im</strong>ar Republic. The effects of their policies extended farbeyond the end of the Third Reich.Translated by: Adam Blauhut1 See the portrait of E. Z<strong>im</strong>mermann in my book „Zeit der Maskierung: Lebensgeschichtenlesbischer Frauen <strong>im</strong> ‚Dritten Reich’, Frankfurt /Main: 1998, p. 126ff. For the quote by the fashiondesigner, see p. 13f.2 Volksgemeinschaft, literaly ‘national community’: an attempt by the National Socialists toestablish a national community of unified mind, will and race. The translator.3 Jan-Henrik Peters, Verfolgt und vergessen: Homosexuelle in Mecklenburg und Vorpommern<strong>im</strong> Dritten Reich (Rostock: 2005).4 Franz Gürtner, ed., Das kommende deutsche Strafrecht: Besonderer Teil: Bericht über<strong>die</strong> Arbeit der amtlichen Strafrechtskommission (Berlin: 1935), p. 126.5 Rudolf Klare, in Deutsches Recht, 8. Jg. 1938, p. 503-507.6 Concerning the situation in Austria, see my book Verbotene Verhältnisse: Frauenliebe1938-1945 (Berlin: 1999).7 Joseph Goebbels, Die Tagebücher, ed. Elke Fröhlich (Munich: 1987), p. 408.8 Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Rep. 30 Bln. C Tit. 198 A, 5 Allg. No. 922.9 Gleichschaltung, literally ‘sychronising’ is a typical Nazi euphemism; the term describesthe process by which the National Socialists established a system of total control over the individual,and tight coordination over all aspects of society.The translator.10 Directive of the Prussian Ministry of the Interior, dated February 23, 1933, concerningthe closing of restaurants, printed in Homosexualität in der NS-Zeit: Dokumente einer Diskr<strong>im</strong>inierungund Verfolgung, ed. Günter Grau (Frankfurt/Main: 1993), p.56 f.68
Polizei <strong>die</strong> Möglichkeit, um auch von der Norm abweichende, aber nichtstraffällig gewordene Personen als sog. Asoziale zu inhaftieren. Diese wurdenmit einem schwarzen Winkel gekennzeichnet.Wenn Frauen also in ein Konzentrationslager eingewiesen wurden, dannbekamen sie keinen rosa Winkel wie <strong>die</strong> homosexuellen Männer. Sie wurdenstattdessen anderen Gruppen zugeordnet. D.h. es gab keine spezielleHäftlingskategorie für lesbische Frauen, weshalb <strong>die</strong> Suche nach ihrenSpuren so schwierig ist.FazitDie wenigen bislang bekannten Fälle sind zu spärlich, um Allgemeingültigesüber das Schicksal lesbischer Frauen <strong>im</strong> KZ festzustellen. Auch ist esunmöglich, ihre Zahl auch nur annähernd zu schätzen. Fest steht lediglich,dass es keine systematische Verfolgung lesbischer Frauen gegeben hat,<strong>die</strong> mit der homosexueller Männer vergleichbar ist.Gemeinsam erlebten beide Gruppen <strong>die</strong> Zerstörung der Subkultur unddas repressive Kl<strong>im</strong>a, das zum Doppelleben zwang, auch wenn <strong>die</strong> Handlungsspielräumefür Frauen größer waren als für Männer. Bedingt durchden Ausschluss von Frauen aus den Machtpositionen des Dritten Reichesund aufgrund des sexistischen Frauenbildes der Nazis galt weiblicheHomosexualität als sozial ungefährlicher und für <strong>die</strong> Bevölkerungspolitikweniger bedrohlich als <strong>die</strong> männliche Homosexualität.Die Situation lesbischer Frauen <strong>im</strong> Dritten Reich ist also kaum mit eindeutigenVerfolgungskriterien zu belegen. Der Mehrheit blieb das Lagerschikksalerspart, wenn sie nicht anderweitig gefährdet und bereit waren, sichanzupassen – was allerdings zu enormen psychischen Belastungen führenkonnte. Die Ansätze einer kollektiven lesbischen Lebensform und Identität,<strong>die</strong> sich vor allem während der We<strong>im</strong>arer Republik gebildet hatten, warenjedoch gründlich zerstört worden. Die Auswirkungen sollten weit über dasEnde des Dritten Reichs hinausreichen.1 Siehe das Porträt von E. Z<strong>im</strong>mermann in meinem Buch Zeit der Maskierung. Lebensgeschichtenlesbischer Frauen <strong>im</strong> „Dritten Reich“, Frankfurt/Main 1998,S. 126 ff.; dort (S. 13 f.)auch das Zitat der Modezeichnerin.2 Jan-Henrik Peters, Verfolgt und vergessen. Homosexuelle in Mecklenburg und Vorpommern<strong>im</strong> Dritten Reich, Rostock 2005.3 Franz Gürtner (Hg.), Das kommende deutsche Strafrecht. Besonderer Teil: Bericht über<strong>die</strong> Arbeit der amtlichen Strafrechtskommission. Berlin 1935, S. 126.4 Rudolf Klare, in: Deutsches Recht, 8. Jg. 1938, S. 503-507.5 Zur Situation in Österreich siehe mein Buch Verbotene Verhältnisse. Frauenliebe 1938-1945, Berlin 1999.6 Joseph Goebbels, Die Tagebücher. Hg. von Elke Fröhlich, München u.a. 1987, S. 408.7 Brandenburgisches Landeshauptarchiv, Rep. 30 Bln. C Tit. 198 A, 5 Allg. Nr. 922.8 Runderlass des Preußischen Ministers des Innern vom 23.2.1933 betr. Schließung vonGaststätten (abgedruckt bei Günter Grau (Hg.), Homosexualität in der NS-Zeit. Dokumenteeiner Diskr<strong>im</strong>inierung und Verfolgung, Frankfurt/Main 1993, S.56 f.).69
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